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Schlagwort: Albumreview

Jetzt oder "nie" – Musik von Fynn Kliemann

am 28.09.2018 über Two Finger Records veröffentlicht

Es ist endlich soweit: Der Heimwerkerking und Kliemannsland-Gründer Fynn Kliemann veröffentlicht ein komplettes Musikalbum. Auf nie lernen wir einen ganz anderen Fynn kennen, nicht so hibbelig und voller Witz, wie in seinen Videos. Sondern eine andere, dunklere Seite; mal melancholisch, mal nachdenklich. Er erzählt Geheimnisse aus seinem Leben, die sonst vermutlich nie die Öffentlichkeit erreicht hätten. Man erfährt Geschichten von seiner Familie, er erzählt von seinem Vater. Textlich ist er dabei genauso kreativ, wie in seinen Handwerkertätigkeiten. Sehr vielschichtig und undurchsichtig. Musikalisch dabei ziemlich eingängig und meist locker leicht.

Sofi Tukker tanzen im "Treehouse"

am 13.04.2018 über Ultra Records veröffentlicht

Wer einmal einen Song von Sofi Tukker gehört hat, muss dazu tanzen und wird von der Energie des Duos eingenommen. Nach ihrer Kooperation mit Apple und der Präsentation des iPhone X, kennt jeder ihren Song "Best Friend (feat. Nervo, The Knocks, Alisa Ueno)". Auch in der neuen Kampagne zum iPhone X Red wird mit "Batshit" eines ihrer Lieder verwendet. Zuvor konnten sie schon für "Drinkee" eine Grammy Nominierung (Best Dance Recording) einheimsen, was dem Hype zusätzlichen Schub gab. Das Duo steckt mit ihrer unglaublich positiven Ader einfach an. Ihr Jungle-Pop, EDM-Sound tun ihr übriges. Das Debütalbum Treehouse ist eine Sammlung unterschiedlichster Werke, von harten Dance-Nummern, bis hin zu in ruhigen Sounds verpackte Gedichte. Neben Englisch werden Songs auch gerne auf Portugiesisch gesungen.

Kacey Musgraves und ihre "Golden Hour"

am 30.03.2018 über MCA Nashville / Universal Music veröffentlicht

In Deutschland weitestgehend unbeachtet, in Amerika schon seit Jahren eine große Nummer: Die Texanerin und Country-Sängerin Kacey Musgraves. Dies liegt vor allem daran, dass das Country-Genre hierzulande eher unpopulär ist und vom Gefühl her gerne mal in die Schlager-Ecke abgeschoben wird. Wer dieser Meinung angehört, der sollte ganz dringend in Golden Hour von Kacey Musgraves reinhören und ihr werdet überrascht sein, wie vielseitig das Genre doch sein kann. Zugegeben, den puren Country-Sound, wie auf ihren vorherigen Werken lässt sie etwas vermissen. Dafür lässt sie geschickt andere musikalische Einflüsse miteinfließen, die dem Werk eine tolle Komplexität und Atmosphäre verleihen. Wer die alte Taylor Swift vermisst, dürfte hier gut aufgehoben sein.

Xul Zolar mit malerischem Debütalbum "Fear Talk"

am 19.01.2018 über Asmara Records  / Rough Trade veröffentlicht

Benannt hat sich die Band Xul Zolar nach dem Argentinier Xul Solar, einem Künstler und Maler im 20. Jahrhundert, der als zentrale Figur des argentinischen Surrealismus gilt. Das Debütalbum Fear Talk der Kölner Band würde ich mit genau diesen Worten beschreiben: malerisch und surreal. Dies fängt schon bei dem künstlerischen Cover an und geht dann nahtlos über in die Musik. Sanfter, experimenteller Synthie-Pop, der einem des Öfteren an die 80er Jahre erinnert. Xul Zolar gibt es bereits seit 2011, doch erst jetzt präsentieren sie ihr ganzes Können auf Albumlänge, das mich im Gesamtpaket sehr überzeugen konnte und staunen ließ.

Harmonie in Perfektion: First Aid Kit mit neuem Album "Ruins"

am 19.01.2018 über Columbia Records / Sony veröffentlicht

Die beiden Schwestern Klara und Johanna Söderberg harmonieren auf ihrem neuen Album Ruins mal wieder in Perfektion. Musikalisch bietet sich auf dem Album ein Mix aus Country und Folk Pop. Dieser warme Sound schmiegt sich wie ein Mantel an euch und wärmt euch in den kalten Tagen. Doch so viel Sonnenschein, wie man es sonst von den beiden gewohnt ist, findet man zunächst gar nicht. Der Titel des Album Ruins ruft einem eingestürzte Häuser in Erinnerung und auch das Cover wirkt in schwarz gehalten doch eher düster. Die CD selbst ist ebenfalls schwarz und auf der Rückseite des Booklets greift eine Hand aus dem Dunklen nach euch. Doch der Schein trügt und es sind bei weitem nicht alle Songs so traurig wie es den Anschein erweckt.

Meine liebsten Alben 2017 (feat. Casper, London Grammar, Mount Eerie, The xx, WILDES, …)

Zweitausendsiebzehn war ein Jahr, wo ich mich so viel mit Musik beschäftigt habe, wie noch nie zuvor. Auch in diesem Jahr habe ich wieder leidenschaftlich CDs gekauft und viele der gleich von mir genannten 10 Alben, stehen tatsächlich in meinem Regal. Ich habe sehr viele Alben gehört, zu einigen eine Albumreview geschrieben, andere in Release Radars verpackt und einige gehört und hier gar nicht erwähnt. Musik ist eben ein Medium, an das man zwar bestimmte Kriterien anlegen kann, aber am Ende zählt dann doch irgendwo der subjektive Eindruck. So ist R&B oder Metal bei mir komplett unterrepräsentiert oder erst gar nicht vorhanden, weil mir die Musik eben nicht zusagt. Es fiel mir auch noch nie so schwer, eine Top 10 meiner liebsten Alben in einem Jahr zu bestimmen, geschweige denn diese in eine passende Reihenfolge zu bringen. Wenn ich diese Liste morgen veröffentliche würde, sähe sie vielleicht schon ganz anders aus.

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