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Kategorie: Filme & Serien

Meine Leidenschaft für das Medium Film in Worte gegossen. Reviews, Empfehlungen oder Vorschauen.

"Healing the world with comedy" – Bo Burnham: Inside

Nichts hat mich in diesem Jahr bisher längerfristig begeistern können und dann kommt da plötzlich dieser Typ um die Ecke: Bo Burnham. Er war mir vorher nur als Regisseur von Eighth Grade (ein liebenswertes Coming-of-Age Comedy-Drama, gibt es bei Netflix, sehr empfehlenswert) bekannt und ich wusste zumindest noch, dass er mal Comedy gemacht hat. Jetzt hat er auf Netflix ein neues Comedy-Special namens Inside veröffentlicht, dass er im Verlauf des letzten Jahres alleine in einem Zimmer produziert (und gefilmt, geschnitten, editiert, ..) hat. Ich habe mir das 87-minütige Kammerspiel, welches von Kommentaren zur Gesellschaft, Politik, Technik, der Welt, witzigen Absurditäten und der Tristesse der Isolation der letzten Monate handelt, viermal(!) innerhalb der vergangenen Woche angesehen. Inside ist ein brillantes Selbstporträt aus Musikstücken, kleinen Stand-Up-Comedy-Einlagen und filmischer Finesse. Burnham schafft es, all die Gefühle und Gedanken der letzten Monate in ein Special zu drücken, das zu den Zuschauenden spricht. Lange fühlte ich mich nicht so verstanden und verbunden mit einer Kunstfigur.

Oscars: Die 93. Verleihung der Academy Awards steht an

Nachdem mich die Musik zwischenzeitlich kaum noch berührt hat, habe ich mich auch einer anderen Leidenschaft mehr zugewandt: dem Film. Mittlerweile habe ich mir vorgenommen jeden Tag einen Film zu schauen, was bisher erstaunlich gut funktioniert hat. Daran angelehnt, werde ich mir auch die die Verleihung der Oscars ansehen, die in diesem Jahr anders ablaufen wird, als in all den Jahren zuvor. Aufgrund der weltweiten Ausnahmesituation wurde die Verleihung, von ursprünglich Ende Februar auf Ende April, verschoben und findet nun in der Nacht vom Sonntag (25.4.) auf Montag (26.4.) statt. So richtig weiß man noch nicht, was auf einen zukommt und gerade das macht es so interessant. Was steht an, wer ist nominiert, welche Filme wurden vergessen und natürlich auch meine Tipps bekommt ihr in diesem Beitrag.

Meine liebsten Filme 2020 feat. Little Women, Niemals Selten Manchmal Immer, Tenet, Soul und 1917

Auch das Kinojahr 2020 lief anders ab, als anfangs gedacht. Angesichts der Pandemie wurden etliche Filme aufs nächste Jahr verschoben oder auf Streaming-Plattformen veröffentlicht. Immerhin sieben Mal habe ich es in diesem Jahr ins Kino geschafft, dafür viele Filme auf Streaming-Plattformen geschaut und auch einige ältere Sachen nachgeholt (siehe meinen letterboxd-Account (ein soziales Netzwerke nur für Filme und teils Serien)). Ich habe auch bewusst nicht 'alle' Filme mit reingenommen, weil der Beitrag sonst noch 3x so lang gewesen wäre. Mein liebster Film des Jahres ist Little Women, in beliebiger Reihenfolge gefolgt von Niemals Selten Manchmal Immer, Tenet, Soul und 1917.

Filmempfehlung: "Niemals Selten Manchmal Immer" (2020)

Das Filmdrama Niemals Selten Manchmal Immer (im Original: "Never Rarely Sometimes Always") von Regisseurin Eliza Hittman begleitet die 17-Jährige Autumn (gespielt von Sidney Flanigan) bei ihrem Versuch einer selbstbestimmten Abtreibung in den USA. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Cousine Skylar (gespielt von Talia Ryder). Dabei wird eindringlich und ehrlich die Verwundbarkeit junger Mädchen gezeigt, die einige frauenfeindliche Situationen auf ihrer Reise erleben müssen. Premiere feierte der Film beim Sundance Film Festival 2020 und konnte bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin den Silbernen Bären gewinnen. Ein bewegender Film, der mich bis zur letzten Sekunde emotional sehr gefesselt hat.

Filmempfehlung: Little Women (2019)

Regisseurin und Schauspielerin Greta Gerwig inszeniert die mittlerweile sechste Verfilmung des autobiographisch geprägten Romans Little Women von Louisa May Alcott. Der gleichnamige Film spielt im 19. Jahrhundert, während der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Die Geschichte dreht sich um die vier March-Schwestern, die anders sein und nicht die vorgegebenen Wege einer Frau der damaligen, erzkonservativen Zeit gehen wollen. Dabei versammelt Gerwig einen wahrlich beeindruckenden Cast und kreiert ein Werk, welches vor Herz und Liebe geradezu übersprudelt. Daraus entstehen liebenswürdige und kraftvolle Momente, die einem in Erinnerung bleiben werden. Dies brachte Little Women stolze sechs Academy Awards Nominierungen (u. a. bester Film, unverständlicherweise aber nicht beste Regie) ein und ist für mich jetzt schon einer der Filme des Jahres.

Meine liebsten Filme des Jahres 2019 feat. Porträt einer jungen Frau in Flammen, Parasite, Marriage Story, The Irishman und Joker

Neben der Musik hat es mir mittlerweile auch der Film sehr angetan. Ich war schon immer gerne im Kino, allerdings eher in den großen Blockbuster-Produktionen. Jetzt habe ich auch das eher arthousige Kino für mich entdeckt, welches mich dieses Jahr fasziniert und komplett sprachlos zurückgelassen hat. Mein Film des Jahres 2019 ist Porträt einer jungen Frau in Flammen, dicht gefolgt von Parasite. Aber es gab natürlich noch ein paar weitere Filme, die ich euch gerne in kürzester Kürze vorstellen möchte. Am Ende findet ihr auch zumindest einen kleinen Ausblick auf das Kinojahr 2020.

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