Nichts hat mich in diesem Jahr bisher längerfristig begeistern können und dann kommt da plötzlich dieser Typ um die Ecke: Bo Burnham. Er war mir vorher nur als Regisseur von Eighth Grade (ein liebenswertes Coming-of-Age Comedy-Drama, gibt es bei Netflix, sehr empfehlenswert) bekannt und ich wusste zumindest noch, dass er mal Comedy gemacht hat. Jetzt hat er auf Netflix ein neues Comedy-Special namens Inside veröffentlicht, dass er im Verlauf des letzten Jahres alleine in einem Zimmer produziert (und gefilmt, geschnitten, editiert, ..) hat. Ich habe mir das 87-minütige Kammerspiel, welches von Kommentaren zur Gesellschaft, Politik, Technik, der Welt, witzigen Absurditäten und der Tristesse der Isolation der letzten Monate handelt, viermal(!) innerhalb der vergangenen Woche angesehen. Inside ist ein brillantes Selbstporträt aus Musikstücken, kleinen Stand-Up-Comedy-Einlagen und filmischer Finesse. Burnham schafft es, all die Gefühle und Gedanken der letzten Monate in ein Special zu drücken, das zu den Zuschauenden spricht. Lange fühlte ich mich nicht so verstanden und verbunden mit einer Kunstfigur.
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