Cinema-Time! Diesmal ging es für uns in die Realverfilmung des gleichnamigen Mangas Ghost in the Shell. Es hätte am Ende alles schöner werden können, allerdings findet man in Ghost in the Shell keinen schlechten Film. Ein wenig mehr Tiefgang und weniger Hollywood hätten dem Film sicher bessere Kritiken beschert. Denn nach dem Debüt als Regisseur von Rupert Sanders mit Snow White and the Huntsman schneidet auch Ghost in the Shell bei den Kritikern dieser Welt (Rottentomatoes 43%/5.5 und Metacritic 53/100) eher durchschnittlich ab. Grund genug für mich, mir ein eigenes Urteil zu bilden.
Die Story
Überspringt bitte das Zitat, um ohne größere SPOILER davon zukommen:
In der nahen Zukunft hat die Menschheit gewaltige technologische Fortschritte gemacht, aber dennoch ist Major (Scarlett Johansson) die erste ihrer Art: Sie wurde nach einem schrecklichen Unfall in einen Cyborg mit übermenschlichen Fähigkeiten verwandelt, eine perfekte Waffe im Kampf gegen gefährliche Kriminelle überall auf der Welt. Und so ist Major auch am besten geeignet, gemeinsam mit ihrer Elite-Einsatztruppe Sektion 9 den skrupellosen Cyber-Terroristen Kuze (Michael Pitt) aufzuhalten, dem es gelungen ist, sich in den Verstand von Menschen zu hacken und diese zu kontrollieren. Doch während der Jagd auf Kuze macht sie eine furchtbare Entdeckung: Die Wissenschaftler, die ihr angeblich das Leben gerettet haben, haben ihr in Wahrheit ihr Leben weggenommen. Fortan begibt sich Major auf die Suche nach den Verantwortlichen, um zu verhindern, dass andere dasselbe Schicksal erleiden müssen, und sie versucht gleichzeitig herauszufinden, wer sie vor ihrem Leben als Cyborg war…
Kein Vergleich zum Anime?
Wie viele Reviews würde ich gerne den Vergleich zwischen der Anime-Version von 1995 und der Realverfilmung ziehen, allerdings kenne ich die Anime-Version gar nicht, weshalb ich komplett unvoreingenommen an den Film herangehen konnte. Im Film dreht sich alles um Major (Scarlett Johansson), die eine Fusion zwischen Mensch und Maschine darstellt und damit als perfekte Waffe fungiert. Sie selbst weiß in der hochtechnologisierten Welt nichts von ihrer Vergangenheit und versucht erst nach und nach im Film ihre wahre Identität herauszufinden. So weit, so gut. Man findet sich auch gut in die Story ein, allerdings bleibt es bei dieser etwas oberflächlichen Darstellung. Einige Handlungen sind sehr vorhersehbar und man bekommt so leider nur einen guten Action-Film zu sehen. Dem Film hätte man 10-15 Minuten mehr Futter geben müssen und man hätte durch Dialoge die psychologische und philosophische Seite weiter beleuchten können.
Wunderschön inszenierte Welt
Dafür ist der Film eines: atemberaubend schön! Die visuellen Effekte sind allesamt gut gemacht und auch Scarlett Johansson in der Hauptrolle gibt eine gute Figur ab, keine Asiatin hin oder her. Der fernöstliche Touch, der sich in der Welt durch riesengroße Hologramme oder durch viele gut inszenierte Kampfszenen bemerkbar macht, steht dem Film sehr gut. Es wirkt alles so bunt und lebendig. Der 3D-Effekte bzw. die dadurch entstehende Immersion ist an einigen Stellen schön anzusehen, hätte aber gerne etwas mehr ausgereizt werden dürfen. Gerade in der letzten Szene hätte es sich sowas von angeboten den Film 5-10 Sekunden länger zu machen.
Klangloses Ende
Das Ende folgte dann nach 106 Minuten etwas abrupt. Gerne hätte man noch ein paar mehr Dialoge gesehen, der die Geschichte besser auflöst. Die Vergangenheit von Major (Scarlett Johansson) wird zwar aufgeklärt, allerdings hätte etwas mehr Tiefgang dem Film nicht geschadet. Trotzdem bin ich echt begeistert von dem Film und würde dem Streifen eine solide Wertung von etwa 7-7,5/10 geben. Zwar fehlt ein wenig der Tiefgang, allerdings bekommt ihr mit Ghost in the Shell einen guten Action-Film mit klasse Schauspielern und einer wunderschönen Szenerie geboten.
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