Ein verspätetes frohes Neues Jahr ihr Lieben. Im letzten Jahr habe ich diesen Blogbeitrag ausgelassen, aber da meine Filmleidenschaft noch immer sprudelt, möchte ich das gerne wieder aufleben lassen. Es war für mich ein schönes Jahr mit vielen hochkarätigen Filmen, allerdings auch schmerzhaften Verschiebungen, vor allem im Zuge der Streiks in Hollywood. Wie immer ist dies alles nur eine Momentaufnahme und einiges könnte sich bei einer zweiten Sichtung bei einigen Filmen in diesem Jahr wieder ändern. Und für alle Letterboxd-User:innen findet ihr hier einen Link zu meinem Profil.
Wichtig: Für meine Liste qualifizieren sich alle Filme, die 2023 in Deutschland ihren ersten Start im Kino hatten, als Direct-to-Video Veröffentlichung herauskamen oder als Release bei einem der gängigen Streaminganbieter erschienen sind.
1. Babylon (von Damien Chazelle, 5/5)
This is cinema. Ich bin mir sicher, dass der Film in ein paar Jahren die Anerkennung bekommt, die er verdient hätte. Der Soundtrack ist der beste des Jahres und es ist immer noch ein Skandal, dass dieser den Oscar dafür nicht bekommen hat.
2. Killers of the Flower Moon (von Martin Scorsese, 4,5/5)
3,5 Stunden gefesselt im Kino sitzen? Das schafft Martin Scorsese (mit 80(!) Jahren), wie kaum ein anderer. Dabei ist der Film nicht einmal "mitreißend" erzählt, sondern behandelt relativ nüchtern die systematischen Verbrechen an der Osage-Nation, der einst reichsten Personengruppe der Welt.
3. Past Lives (von Celine Song, 4,5/5)
Das autobiografisch-geprägte Regiedebüt der südkoreanisch-kanadischen Regisseurin Celine Song hat meine Seele zutiefst berührt und eine fundamentale Lebensfrage aufgeworfen: Was wäre wenn? Was wäre, wenn wir im Leben andere Abzweigungen genommen hätten?
4. Spider-Man: Across the Spider-Verse (von Joaquim Dos Santos, Kemp Powers & Justin K. Thompson, 4,5/5)
Der beste Superheldenfilm in einem Jahr der Superhelden-Müdigkeit. Was hier an Ideen und Arbeit (leider auch mit teils sehr fragwürdigen Bedingungen) abgefeuert wird, gehört zur Königsklasse im Animationsbereich. Ich hoffe sehr, dass Teil 3 und damit der Abschluss der Trilogie das Niveau halten kann.
5. Oppenheimer (von Christopher Nolan, 4,5/5)
Wer hätte gedacht, dass ein 3-stündiger Film über den "Vater der Atombombe" einen so fesseln kann? Auf Christopher Nolan ist einfach Verlass.
6. Bottoms (von Emma Seligman, 4,5/5)
Der witzigste Film des Jahres! Zwei lesbische Highschool-Schülerinnen starten einen "Fight Club" an ihrer Schule, um näher an zwei Cheerleaderinnen heranzukommen. Rachel Sennott und Ayo Edebiri spielen fantastisch.
7. Daisy Jones & the Six (von Scott Neustadter & Michael H. Weber, 4,5/5)
Erwischt. Das hier ist gar kein Film, sondern eine Miniserie (10 Folgen), basierend auf dem gleichnamigen Buch. Wir erleben den Aufstieg und Fall der fiktiven, gleichnamigen Band in den 1970ern. Von den Songs, über die Performances, alles richtig gut!
8. Barbie (von Greta Gerwig, 4/5)
Greta Gerwig scheint mit Barbie nun ganz oben im Filmolymp angekommen zu sein. Margot Robbie und Ryan Gosling sind der perfekte Cast für diesen quietschbunten Film, der es am Ende doch noch schafft, aus dem Mattel-Korsett ein wenig auszubrechen.
Honorable Mentions (alle 4/5):
- Anatomie eines Falls (Anatomie eines Falls im wahrsten Sinne des Wortes. Spannend dekonstruiert, mit einem wilden französischen Rechtsverständnisses.)
- Are You There God? It’s Me, Margaret. (Zwischen zwei Religionen; zwischen zwei Familien steht Gott.)
- Das Lehrerzimmer (Der deutsche Beitrag für den internationalen Oscar besticht mit dichter Atmosphäre im Kosmos Schule. Angehende Lehrende sollten den Film mit Vorsicht genießen.)
- Die Fabelmans (Die Geschichte des Steven Spielberg von Steven Spielberg.)
- How To Have Sex (Das Leben ist nur solange eine Party, bis die Musik erlischt.)
- May December (Mai-Dezember: Bezieht sich auf eine Beziehung, in der eine Person viel älter ist als die andere. Spannende Charaktere, die da aufeinander prallen.)
- Missing (Ein Desktop-Thriller, der überraschend gut funktioniert hat.)
- Pearl (Horror ist ein seltener Gast in meinen Listen, aber der Film slayed.)
- Saltburn (Einige Szenen brennen wie Salz in der Wunde.)
- The Killer (Stilübung in Sachen Filmemachen von David Fincher.)
- Theater Camp (Ein süßer, kleiner, witziger Film über Theater-Kinder und -Lehrer.)
Filme, die ich noch nicht gesehen habe, aber in der Liste auftauchen könnten:
- Beau is Afraid
- Close
- Elemental
- Roter Himmel
- Suzume
- Taylor Swift: The Eras Tour
- The Creator
- The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes
- Wonka
(Den ein oder anderen Film habe ich sicher vergessen.)
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