Ich stehe total auf Filme im Cyberpunk-Setting und deshalb musste ich mir diesen Film einfach anschauen. Vor dem grandiosen Konzert von HÆLOS, habe ich noch schnell einen Abstecher ins Kino gemacht, um mir Alita: Battle Angel anzuschauen. Regie bei der 200 Millionen Euro teuren, actiongeladenen Manga-Verfilmung führte Robert Rodriguez (u. a. Sin City). Produzent war neben Jon Landau kein geringerer als James Cameron, der den Film schon seit 20 Jahren machen möchte, aber wohl lebenslänglich an sein Lebenswerk Avatar gebunden sein wird. Ein visuell extrem ansprechender Film!
Die Story
Der Arzt Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) lebt in der fernen Zukunft in der düsteren und brutalen Stadt Iron City. Eines Tages findet er den Kopf eines weiblichen Cyborgs und baut ihr einen neuen Körper. Das Robotermädchen hat keinerlei Erinnerung an ihr bisheriges Leben und Ido setzt alles daran, sie vor ihrer außergewöhnlichen Vergangenheit zu beschützen, während er Alita (Rosa Salazar) – wie er sie nennt – wie seine Tochter aufzieht. Ihr Freund Hugo (Keean Johnson) hingegen setzt alles daran, dass sich die Androidin wieder an ihre Vergangenheit erinnert und die Herrscher von Iron City machen bald Jagd auf Alita. Denn sie verfügt über einzigartige Kampffähigkeiten, die sich die Obrigkeit zunutze machen will. Gleichzeitig könnten Alitas Fähigkeiten jedoch auch der Schlüssel sein, um Iron City und Alitas Freunde und Familie zu retten.
Story-technisch funktioniert Alita: Battle Angel auf allen Ebenen recht gut. Nichts herausragendes und etwas vorhersehbar, aber dennoch viel Platz für Abenteuer, viele Actionszenen und die großen Gefühle. Im Vordergrund steht die Entdeckungsreise von Alita, voller Hoffnung und Selbstbestimmung. Einzig das Ende ist etwas unbefriedigend, da der Film jetzt als Anfang einer Reihe von Filmen steht und etwas abrupt endet.
Der IMAX-Unterschied
Ich habe übrigens nicht irgendein Kino besucht, sondern das IMAX im Sony Center. So intensiv, immersiv und brillant habe ich Kino noch nie erlebt und eigentlich möchte ich nie wieder etwas anderes. Der Aufpreis gegenüber zum normalen Kino ist das Erlebnis mehr als wert. Die Kinoleinwand ist gigantisch groß und der Abstand zum Zuschauer dabei verschwindend gering. Die Projektion der doppelten Beamer nimmt dabei auf der 3D-Brille das gesamte Sichtfeld ein. In Kombination mit dem präzisen und glasklaren Ton hat man das Gefühl mitten im Geschehen zu sitzen. Da machte der Film besonders viel Spaß. Den Vektions-Effekt spürte man im IMAX-Intro besonders deutlich und sogar im Film an einigen, wenigen Stellen. Beeindruckend.
Bildgewaltig
Visuell ist Alita: Battle Angel bombastisch gut. Mag sein, dass es am IMAX lag, aber diese Bildgewalt hat mich so gepackt, wie schon lange kein Film mehr. Die Ästhetik, die Farben, der Look, die Welt. Das wirkte alles wunderbar stimmig und detailliert ausgearbeitet. Wer diesen CGI-Bombast gar nicht mag, der hat an dem Film eventuell weniger Freude. Ich hatte sehr viel Spaß Alita bei ihren Entdeckungen zu begleiten und war hautnah dabei, als sie das erste Mal durch Iron City streifte. Die Kampf- und Actionszenen fand ich alle gut choreographiert und wurden durch die Kamerafahrten aufgewertet. Der brutale Sport "Motorball" macht da besonders viel Spaß beim Zusehen.
Der Cast ist ebenfalls sehr ansprechend. Allen voran Rosa Salazar, die mithilfe von Motion Capturing die Rolle von Alita verkörpert. Auch Mahershala Ali, der gerade seinen zweiten Oscar abgeräumt hat, hat mir sehr gut gefallen. Christoph Waltz ist eben Christoph Waltz und der beste deutschsprachige Schauspieler, den wir haben.
Musik
Natürlich möchte ich auch kurz ein paar Worte zur Musik verlieren, die schon eine wesentliche Rolle in dem Film einnimmt. Der Film ist komplett durchkomponiert und beeinflusst den Zuschauer den Film über. Den Titeltrack "Swan Song" steuerte Dua Lipa bei. Ein "Swan Song" ist nach der Definition die letzte öffentliche Aktion, die jemand vor dem Ruhestand vollführt. Die Idee hinter dem Song ist, dass dies eben kein "Swan Song" ist, sondern erst der Anfang für den Kampf nach Gerechtigkeit. Der Song referenziert dabei die HIV-Aktivisten-Gruppe "Act Up", die in den 80ern unter dem Motto "Silence Equals Death" agierte. Das kleine Statement von Dua Lipa zu dem Song findet ihr auf Instagram.
Abschließende Worte
Bildet euch euer eigenes Urteil! Bei IMDB bekommt der Film momentan starke 7,6 von 10 Punkten. Ich selbst bin von dem Film ziemlich begeistert. Die Reise von Alita und die Geschichte voller Hoffnung und dem Kampf für Gerechtigkeit wird gut erzählt und wirkt glaubhaft. Zum Cast und zum CGI ist eigentlich alles gesagt. Wenn euch der Film interessiert, solltet ihr ihn euch unbedingt noch im Kino anschauen.
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