Um ihr kommendes Album Yours (VÖ: 01.09.2017) ein klein wenig zu promoten und einfach weil sie Bock drauf haben, waren die Beatsteaks aus Berlin mal wieder unterwegs. Erster Stopp der kleinen Tour war die kleine Pumpe in Kiel, ein Club, der sich für solche Abende perfekt eignet. Die Beatsteaks haben wieder einmal bewiesen, warum sie die vielleicht beste Live-Band aus dem deutschen Raum ist. Knapp 2 Stunden lang feuerten sie einen Hit nach dem Anderen aus den Boxen. Auch wenn ich die Band zuhause kaum höre, blasen sie mich live immer wieder weg und sie gehören einfach auf die Bühne. Nachdem ich sie zweimal als Headliner beim Deichbrand-Festival erleben durfte, nun also in kleinem Rahmen vor vielleicht 700 Leuten.
Hot, hotter, Beatsteaks
Man kennt es ja: Die Post-Concert-Depression, die einen regelmäßig nach tollen Konzerten treffen. Nach dem grandiosen Beatsteaks Konzert war es diesmal besonders schlimm, was darauf schließen lässt, dass ein besonderer Abend hinter uns lag. Neben etlichen Klassikern der Band bekamen wir auch satte 10 Songs der neuen Platte zu hören, die durchaus zu überzeugen wussten.
Das Konzert begann auch direkt mit drei neuen Songs, wovon "40 Degrees" schon bekannt war. Das muss sich eine Band erst einmal trauen! Aber auf die begeisterten Fans war Verlass und es bildete sich direkt eine große Blase mit pogenden Personen. Von den neuen Songs ist mir "Policoro" am besten in Erinnerung geblieben, da er irgendwie was komplett eigenes an sich hatte. Ich bin sehr gespannt es dann auf Platte noch einmal zu hören. Die weiteren neuen Songs gingen auch eher in Richtung des neuen Beatsteaks-Styles und wussten zu überzeugen.
Neben der Vielzahl an neuen Songs gab es natürlich auch etliche Klassiker der mittlerweile über 20-jährigen Bandgeschichte zu hören. Schon der vierte Song "Automatic" brachte die erhitzten Gemüter zum Überkochen und es fanden sich noch mehr Leute im Pogo ein. Vor dem Mischpult bildete sich bis zur Bühne ein großer Kreis an tanzenden, hüpfenden und glücklichen Frauen und Männern, die eine Karte für das Konzert ergattern konnten. Das Publikum war allgemein sehr angenehm, da ein Großteil der Fans mit der Band gewachsen ist.
Wunschkonzert zum Schluss
Das Hauptset endete dann mit "Milk & Honey" und "DNA" sehr furios. Band und Publikum hauten noch einmal alles raus, bis die Band unter lauten "BEATSTEAKS"-Rufen verschwand und natürlich noch einmal zurückkam.
Habt ihr Bock auf ein Cover? Dann spielen wir jetzt ein Cover!
Ein vertrauter Song erklang und die Beatsteaks spielten ein astreines Cover von Queens "I Want To Break Free". Freddie wäre sicher stolz gewesen! "Cheap Comments" beendete das kleine Intermezzo und die Band zog wieder von dannen, bevor sie noch einmal zurückkamen. Da die Setlist durch war, gab es von da an nur noch Publikumswünsche zu hören, bis die Songzahl die 30er Marke knackte. Mit "Hello Joe", "Summer" oder "Hail To The Freaks" wurden dann auch die letzten Wünsche erfüllt und bis auf "Hand In Hand" fehlte mir an dem Abend gar nichts.
Arnim Teutoburg-Weiß ist einfach ein großartiger Frontmann und Entertainer und er weiß einfach, wie man mit dem Publikum umgehen muss. Aufstacheln hier, anheizen da und Gin Tonic wurde dann auch noch in der Menge verteilt. Zusätzlich schafft er es mit seiner Stimme und seinem Auftreten eine Wucht an Energie zu transportieren, die die Menge aufgesogen und wieder raus gelassen hat. Klitschnass wurde man dann nach knapp 2 Stunden aus den kleinen Räumlichkeiten entlassen. Der Schweiß tropfte von der Decke. Jederzeit wieder!
Setlist Beatsteaks live in die Pumpe Kiel (20.08.2017)
- Breakdown
- 40 Degrees
- Memories
- Automatic
- Monster
- Demons Galore
- Policoro
- I Never Was
- Hate To Love
- Filthy Crime
- Cut Off the Top
- Attack & Decay
- I Don’t Care as Long as You Sing
- A New England (Billy Bragg cover)
- Fever
- Gentleman of the Year
- Let Me In
- Jane Became Insane
- Frieda und die Bomben (Fu Manchu cover)
- Milk & Honey
- DNA
– - I Do
- I Want to Break Free (Queen cover)
- Cheap Comments
– - Barfrau (zwei Mal)
- Hello Joe
- Summer
- Big Attack
- Atomic Love
- Hail to the Freaks
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