Ich habe ihn endlich gesehen! Genau genommen schon vor ein paar Tagen, allerdings ist momentan wenig Zeit zum Bloggen übrig. Dennoch möchte ich euch erzählen, warum Bohemian Rhapsody mich begeistert und mitgerissen hat. Der langerwartete Film, über die fast schon legendäre Formation Queen, erschien bereits vor 2 Wochen und kam beim Publikum unglaublich gut an. Ich hatte also dementsprechend hohe Erwartungen und wurde keineswegs enttäuscht. Die Geschichte von Queen wurde gut erzählt, die schauspielerische Leistung (gebt Rami Malek einfach seinen verdienten Oscar) war einzigartig perfekt und der gezielte Einsatz einzelner Songs setzte dem Spektakel die Krone auf. In dem Film merkt man auch erstmal, wie viele Hits Queen mit ihrem Bombast-Sound eigentlich hatten. Wer auch nur ein kleines Interesse an Queen hat, sollte sich diesen Film anschauen!
Die Storyline
Spoilern kann man hier ja eigentlich nichts großartig, wenn man sich mal mit der Band auseinandergesetzt hat.
Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury (Rami Malek) und seine Bandmitglieder Brian May (Gwilym Lee), Roger Taylor (Ben Hardy) und John Deacon (Joseph Mazzello) die Band Queen. Schnell feiern die vier Männer erste Erfolge und produzieren bald Hit um Hit, doch hinter der Fassade der Band sieht es weit weniger gut aus: Freddie Mercury, der mit bürgerlichem Namen Farrokh Bulsara heißt und aus dem heutigen Tansania stammt, kämpft mit seiner inneren Zerrissenheit und versucht, sich mit seiner Homosexualität zu arrangieren. Schließlich verlässt Mercury Queen um eine Solokarriere zu starten, doch muss schon bald erkennen, dass er ohne seine Mitstreiter aufgeschmissen ist. Obwohl er mittlerweile an AIDS erkrankt ist, gelingt es ihm, seine Bandmitglieder noch einmal zusammenzutrommeln und beim Live Aid einen der legendärsten Auftritte der Musikgeschichte hinzulegen…
Oft liest man in den Headlines etwas von einem "Queen-Biopic". Für mich hatte der Film aber eher Musical-Charakter. Viele Handlungsstränge wurden schlicht anders erzählt, um der Dramaturgie des Films Würze zu verleihen. Man kann auch kritisieren, dass ein klarer Fokus fehlt, ob es nun eine Biographie von Freddie Mercury oder Queen ist oder ob der Blick auf die Musik gelenkt wird. Fakt ist aber, dass die wichtigsten Eckpunkte gut erzählt wurden, immer mit einer kleinen Prise Humor. Aber der ganze Film hat mit der tragischen Figur Freddie Mercurys natürlich auch emotionale und sehr traurige Momente. Da musste man schon mit seinen Gefühlen kämpfen. Die Regisseure gehen damit aber gut um und es entsteht eine kleine Achterbahnfahrt.
Bombastisches Ende
Enden tut der Film mit dem Live Aid Benefizkonzert 1985 zu Gunsten Afrikas, maßgeblich organisiert von Bob Geldof. Der Anlass dafür waren damals die akuten Hungersnot in Äthiopien. David Bowie, Elton John, Dire Straits, Mick Jagger, Bob Dylan, Santana, Madonna, Paul McCartney, The Who, Tina Turner, Eric Clapton usw. Die Liste der teilnehmenden Musiker ist gigantisch und es waren praktisch alle Musik-Größen der damaligen Zeit mit dabei. Sucht bei YouTube einfach mal danach, da lassen sich einige großartige Sachen finden. Auch Queen waren mit von der Partie und spielten die vielleicht 25 legendärsten Minuten der Musikgeschichte. Auch das Konzert wurde im Film nachgebaut. Wirklich unglaublich, schaut euch das einfach an!
Der Cast der vier Hauptakteure war großartig. Freddie Mercury wurde von Rami Malek gespielt, der die Essenz von ihm quasi eingeflößt bekam. Man hatte echt für 2 Stunden das Gefühl Freddie und der Band ganz nah zu sein. Die Bewegungen, Gestiken, Gesichtszüge. Ganz großes Kino! Aber auch den anderen Drei, Brian May (Gwilym Lee), Roger Taylor (Ben Hardy) und John Deacon (Joseph Mazzello), hat man ihre Rolle abgenommen, allen voran Gwilym Lee, der dem Gitarristen mit seinem Look und Auftreten zum Verwechseln ähnlich sah.
Vor allem aber begeistert der Einsatz der Songs von Queen. Praktisch alle großen Hits werden entweder im Hintergrund, bei Konzerten, bei der Entstehung oder sonst irgendwie in die Story eingebaut, egal ob "Killer Queen", "Who Wants To Live Forever" oder "We Will Rock You". Auf mich wirkte das ganze ziemlich stimmig und man hat sich viele Gedanken gemacht. Da wollte man gar nicht still und ruhig sitzen bleiben. Bei der Geschichte lag der Fokus schon sehr auf dem innerlich zwiegespaltenen Freddie Mercury. Auch wenn man seine Homosexualität noch klarer hätte zum Ausdruck bringen können, passt das alles ganz gut. Bei den Credits sind sogar fast alle Zuschauer noch sitzen geblieben und kämpften mit ihren Gefühlen. Erlebt es einfach selbst!
I won’t be a rock star. I will be a legend.
Freddie Mercury
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