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Foto: Yannik Schumacher

COSBY im Interview über ihr Album "Milestone" und soziales Engagement

Ich bin euch schon lange noch folgenden Beitrag schuldig, der schon gefühlte Ewigkeiten (dickes Sorry!) halbfertig in meinem Entwürfe-Ordner schlummert. Diesen Monat wird aber der Name meines Blogs 10(!) Jahre alt und zur Feier möchte ich euch den wahrscheinlich bisherigen Höhepunkt meiner Bloggerkarriere präsentieren. Ich war im März zu Gast beim COSBY Konzert in der traumhaften Prinzenbar in Hamburg und durfte der Band Backstage ein paar Fragen stellen. Das Interview dauerte übrigens ganze 25 Minuten, von denen ich versucht habe, möglichst alles abzubilden. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich sehr nervös war. Es war ein sehr schöner Tag und ich bin so unendlich dankbar und kann nur immer wieder danke sagen. <3

Danke erst einmal für die Möglichkeit des Interviews. Hamburg ist euer dritter Tourstop auf der Tour. Überwiegt der Stress oder doch die Freude jeden Abend Musik spielen zu dürfen?

Marie: Am Abend ist es immer die große Freude. Tagsüber flucht man stark, wenn man in diesem engen, stickigen Bus zu sechst sitzt. Aber insgesamt, wenn die Freude das nicht übersteigen würde, würde man es nicht machen.

Robin: Stress hatte ich noch gar nicht, die Busfahrt ist auch noch ganz ok, aber die Schlepperei mit dem Equipment nervt ein wenig.

Kilian: Wir haben einfach so viel Stuff dabei und man könnte es sich so viel einfacher machen, aber wir wollten es so gut wie es geht vorbereiten und alles reinpacken was geht.

Mit wem würdet ihr gerne einmal gemeinsam auf der Bühne stehen bzw. welche Künstler und Bands haben euch am meisten inspiriert?

Marie: Wir sind große Coldplay-Fans, was wir auch in fast jedem Interview sagen und da sind wir uns auch einig.

Robin: Da bin ich mir auch ganz sicher, mit großem Abstand, würde ich am allerliebsten mit Coldplay auf der Bühne stehen. Ich mag andere Künstler unfassbar gerne und in manchen Stimmungen auch lieber und vom Einfluss her gibt es sicher Bands, die genauso Einfluss haben. Aber selbst wenn ich einen Jack Garrett geil finde, auf der Bühne stehen, wenn ich die Wahl hätte, gäbe es nur die eine Band.

Das Cover eures Debüts ziert einen Wolf, das zweite Album ein Pferd. Welche Bedeutung haben diese Tiere für euch im Albumkontext oder ist das einfach so entstanden?

Robin: Diese Frage kam schon einmal und da sind wir total überrascht worden. Prinzipiell zieren alle unsere Cover Tiere, bis auf eins oder zwei von Singles. Wir haben nicht bewusst gesagt, dass wir totale Tierliebhaber sind und für unsere Cover unbedingt Tiere wählen müssen, sondern weil es aus uns heraus kommt und wir das total schön finden. Und deswegen wurden es immer Tiere, aber ob das in der Zukunft so weiter geht, weiß ich nicht.

Marie: Aber zu Milestone: Das Pferd auf dem Cover passt schon super gut zum Album, weil es ein künstlerisches Ding ist. So halbschattig, aber dieses kräftige weiße Pferd, was etwas krasses hat, aber auch etwas total zartes und das ist genauso auch auf dem Album drauf.

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Milestone beginnt mit dem höchst emotionalen und eher ruhigen Song „Hurt Myself“. Warum dieser Einstieg und nicht etwas Schnelleres wie „Get Up“ oder „Milestone“?

Marie: Es war eher eine Bauchentscheidung.

Plant man so etwas vorher?

Robin: Man überlegt sich am Anfang eine Reihenfolge und der Plan war auch lange nicht mit einer Ballade zu beginnen. Wir haben dieses Album monatelang gehört und es wurde mal eine Reihenfolge festgelegt, die dann auch blieb, bis kurz vor der Veröffentlichung. Und zum Ende kam der Gedanke auf warum nicht mit "Hurt Myself", wie so ein episches Intro, zu beginnen.

Kilian: Es ist halt wahnsinnig intensiv und man kann es nicht nebenher einlegen, sondern es ist relativ zwingend. Generell ist dieses Tracklisten zusammenstellen sehr spannend, weil es sehr viele Möglichkeiten und auch kein Richtig oder Falsch gibt und trotzdem kommt man gemeinsam auf einen Nenner, auch wenn man nicht begründen kann warum. Es ist wie eine Setlist beim Konzert, welche es auch in unterschiedlichen Varianten gibt.

Christoph: Es ist auch oft beim Cover so ein Bauchgefühl, bis man irgendwann ein Cover sieht, welches man geil findet.

Die Projekte hinter "Greyblue" und "Milestone" finde ich sehr schön und herzerwärmend, was ihr da gemacht habt. Die Geschichte hinter "Greyblue" kenne ich jetzt, aber was genau steht hinter "Milestone"? Was habt ihr genau in Malawi gemacht?

Die Beantwortung der Frage dauerte original 15(!) Minuten und die Band hat so ausschweifend und mit Begeisterung erzählt, dass ich den Teil eigentlich als Audio-Teil veröffentlichen müsste. Ich habe die Antwort so gut es geht zusammen gekürzt.

Robin: Zum einen ist es überhaupt kein kalkuliertes Projekt gewesen und wir hatten sogar ein bisschen Angst davor, dass es am Schluss so rüberkommt „Hey, genau zum Album haben sie ihre ganzen Projekte am Start“. Es sind beides Projekte, die sich sehr lang gezogen haben und zeitlich unkalkulierbar waren. „Greyblue“ ging seit 1 ½ Jahren und Malawi seit 9 Monaten. Und gerade Malawi war ein Kraftakt. Als wir das damals begonnen haben, wusste wir auch gar nicht, was auf uns zu kommt. Uns hat eine Freundin von der Bücherbörse Köln gefragt, weil wir nebenbei noch einen Film über Solaranlagen gedreht haben, ob wir da Connections haben. Sie haben in Malawi ein Schulzentrum mit zwei Schulen und einem Kindergarten gebaut, bzw. in weiteren Teilen Afrikas. Eines der wichtigsten Sachen, was dort gebraucht wurde, war Strom. Hauptsächlich um Licht zu haben, damit die Kapazität der Schule mit 500-600 Kindern, auch am Abend genutzt werden kann, da es dort sonst stockduster ist. Es gibt da natürlich auch Laptops, aber es ist alles auf einem einfachen Niveau. Die Lehrer sind aber wahnsinnig engagiert und die Kinder gehen gerne zur Schule.

Marie: Da angekommen sind wir erstmal durch die Klassenzimmer geführt und jedes Mal mit einem langen Spruch begrüßt worden und das Schulniveau ist gar nicht so viel anders als bei uns.

Robin: Die Kinder lernen auch zunächst kein Englisch, aber ab der Secondary School, können die auch wirklich Englisch sprechen. Mit den Abschlussklassen konnte man sich richtig auf Englisch unterhalten, was man erstmal überhaupt nicht so denkt, aber Bildung funktioniert da.

Christoph: Wir haben auch gelernt, dass reine Geldspenden, also wenn man einer Familie einfach Geld gibt, dass das keine Probleme löst, sondern eher auch Probleme bringen kann. Und dass Schulbildung das wichtigste Gut ist, was die Kinder und Menschen dort erleben und haben können.

COSBY - 'Milestone' (official video)

Marie: Außerdem haben wir da noch einen Imagefilm für die Bücherbörse gedreht. Die verkaufen einmal im Jahr Bücher, die gespendet wurden und für die ist das natürlich gute Werbung, weil man sieht, wo das Geld hinkommt.

Robin: In den letzten Zügen kam dann unsere Freundin und hat gemeint, warum wir da denn kein Musikvideo drehen. Da sind 600 Kinder, die würde gerne mitmachen. Wir hatten ja eh unseren Filmkram dabei und natürlich machen wir das. Dann haben wir unsere Instrumente mitgenommen und da gelassen und ein Musikzimmer eingerichtet, damit die auch noch etwas zum Musikmachen dahaben. Und dann hat es alles irgendwie Sinn ergeben.

Marie: Für uns auch, zum Musikmachen und für uns als Menschen war es eine Erfahrung, die so extrem war, das sie wichtig war und auch wieder inspirierend.

Robin: Es gibt natürlich immer noch Probleme (Stichwort: Licht auf dem Nachhauseweg), die wir auch versuchen mit zu lösen. Wir sind aber total happy diese Erfahrung gemacht zu haben und ich fand es auch wahnsinnig schön, dass wir erlebt haben, wir sehr man Menschen da unten auch motivieren kann und wie viele Hoffnungen man da rein gebracht hat. Da ist auch ein Ruck durch die Schule gegangen und es war für alle Beteiligten eine gute Win-Win-Situation.

COSBY – Milestone Tour 2018 Part 2

Cosby gehen ab Mitte Oktober auf Teil 2 ihrer Milestone Tour und haben wieder Malik Harris im Gepäck. Karten bekommt ihr sehr günstig bei Eventim oder der Vorverkaufsstelle eures Vertrauens.

  • 18.10.2018 – Mainz, Schon Schön
  • 19.10.2018 – Berlin, Musik&Frieden
  • 21.10.2018 – Hamburg, Nochtspeicher
  • 22.10.2018 – Hannover, LUX
  • 29.10.2018 – Konstanz, Kulturladen
  • 30.10.2018 – Augsburg, Spectrum
  • 31.10.2018 – Stuttgart, KellerClub
  • 01.11.2018 – Wien, Chelsea
  • 02.11.2018 – Aflenz, Sublime

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Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du den Artikel teilst oder kommentierst! <3

Veröffentlicht inInterviewsMusik

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