Weiter geht es heute mit meinen liebsten Musikalben des Jahres 2019. Zum Ende der Dekade hatten wir noch einmal ein tolles Musikjahr mit vielen schönen Platten, Newcomern und Geschichten. Besonders in der weit gefassten Popwelt haben mich so einige Alben richtig verzaubert. Was sich auf meinem Blog ja auch schon immer andeutet, wird meine Liste dieses Jahr sehr von weiblichen Künstlerinnen dominiert. Meine sechs Top-Alben haben mich durch das Jahr begleitet, mich berührt, alle Arten von Emotionen hervorgerufen und mich durch schwere Zeiten begleitet. Mit dabei sind: Lana Del Rey, FKA twigs, Tusks, IDER, HÆLOS, Billie Eilish und weitere Honorable Mentions.
Lana Del Rey − Norman Fucking Rockwell!
Als Ende 2011 Lana Del Rey die Bildfläche der Popwelt betrat, sollten sich auch meine musikalischen Hörgewohnheiten drastisch entwickeln. Ohne "Video Games" und dem dazugehörigen Album Born To Die wäre ich vielleicht nie in diese weibliche Popwelt abgedriftet. Vielleicht hätte ich mich nie so stark mit Musik beschäftigt und es würde diesen Blog hier vielleicht gar nicht geben. Mit Norman Fucking Rockwell! gelingt Lana und ihrem Produzenten Jack Antonoff wieder ein kleines Meisterwerk. Sehr persönlich, wundervoll instrumentiert und dadurch ein extrem schönes Musikalbum, welches irgendwie aus der Zeit gefallen ist.
Anspieltipps: "Doin' Time", "Fuck it I love you / The greatest", "hope is a dangerous thing for a woman like me to have – but i have it"
FKA twigs − Magdalene
Kaum ein Album hat mich beim erstmaligen Hören dieses Jahr so ergriffen, wie Magdalene von FKA twigs. Tahliah Debrett Barnett ist eine britische Musikerin und Tänzerin, die einst bei Musikvideos von Jessie J als Hintergrundtänzerin zu sehen war. Fünf Jahre nach ihrem Debütalbum LP1 ist dieses Jahr endlich Magdalene erschienen. Ein vielfältiger Mix aus Electronica, R&B und weiteren Nuancen anderer Genres. Textlich erzählt es von Wiederauferstehung, Selbstfindung und Schmerz nach ihrer Tumor-OP. Ein Kunstwerk (was sie auch live als Kunst darbietet), welches sich oft ausgehend von simpleren Piano-Klängen zu komplexen Komposition steigert. Großes Hörkino!
Anspieltipps: "mary magdalene", "Cellophane", "sad day"
Billie Eilish − When We All Fall Asleep, Where Do We Go?
Damn, was hat diese junge Dame mit gerade frischen 18 Jahren innerhalb eines Jahres für einen Lauf hingelegt. Anfang des Jahres noch in den kleinen Clubs, betourt sie jetzt die größten Hallen weltweit und bekommt Headliner-Auftritte bei den angesagtesten Festivals. Sie ist die Antithese zum Hochglanz-Pop und die Stimme eine ganzen Generation. Kein Wunder also, dass Billie Eilish mit ihrem Debütalbum und den Produktionsfähigkeiten ihres Bruders Finneas eines der meistverkauften Alben des Jahres geschaffen hat.
Anspieltipps: "bad guy", "bury a friend", "when the party’s over"
Tusks − Avalanche
Schon ihr erstes Album Dissolve konnte direkt mein Herz erobern. Dieses Jahr hat die Britin Tusks dann ihr Zweitwerk Avalanche nachgelegt, welches noch einmal mit mehr Spielereien aufwartet. Textlich wird es noch persönlicher und es geht es tiefer in ihre Gefühlswelt bis hin zu ihren psychischen Dämonen. Einerseits berührend, intim und melancholisch, andererseits eindringlich, großflächig und kämpferisch. Fantastische Stimme, fantastischer Sound. Alles passt zusammen und ich freue mich sehr auf ihr Konzert im nächsten Jahr.
Anspieltipps: "Avalanche", "Peachy Keen", "Be Mine"
IDER − Emotional Education
Wenn ich eines in diesem Jahr gelernt habe dann, dass emotionale Bildung verdammt wichtig ist. Deshalb konnte mich das Debütalbum von IDER auch so sehr in seinen Bann ziehen, da es sich genau mit diesen Themen beschäftigt, mit denen ich gerade zu kämpfen habe. Innere Dämonen, Selbstfindungen, Ängste, Veränderungen, aber immer mit diesem Blick nach vorn. Leidenschaftlich, emotional und mit großem Gefühl schaffen Lily Somerville and Megan Markwick einen tollen Musikkosmos, der einen einfach berührt.
Anspieltipps: "Mirror", "Saddest Generation", "Brown Sugar"
HÆLOS − Any Random Kindness
Was soll ich sagen, ich liebe diese Band einfach. Ihr Debütalbum Full Circle ist eines meiner liebsten Alben aller Zeiten. Die größte Hürde für das neue Album war wohl die verschiedenen Ideen der vier Musiker miteinander in Einklang zu bringen. Mit leicht verändertem, roherem Sound transportieren sie auf ARK aber ein ähnliches Gefühl. Zusammenhalt in schwierigen Zeiten und ebendiese "any random kindness", die heutzutage vielfach auf der Strecke bleibt.
Anspieltipps: "Empty Skies", "Another Universe", "Buried In The Sand"
Honorable Mentions
Angel Olsen − All Mirrors // Fast hätte es Angel Olsen mit ihrem Chamber-Pop auch in meine Top 6 geschafft. Die Konzertkarte für Februar ist aber gekauft und vielleicht zündet das Album bei mir dann nochmal richtig. ("All Mirrors")
Bishop Briggs − CHAMPION // Beeindruckende Stimme, beeindruckendes Album. Mehr gibt es eigentlich fast nicht zu sagen. Bishop Briggs ist eine tolle Künstler mit unglaublich viel Energie, die sie in ihrer Musik als auch live vermittelt. ("JEKYLL & HIDE")
Bon Iver − i,i // Justin Vernon ist einfach ein Genie. Und gerade deshalb ist i,i ein weiterer Geniestreich, der für mich zwei der besten Songs des Jahres ("Hey, Ma", "Faith") hervorgebracht hat.
Carly Rae Jepsen − Dedicated // Es ist natürlich schwer an Emotion, einem der besten Pop-Alben der Dekade, anzuknüpfen. Und dennoch schafft es CRJ wieder ein kohäsives Album zu kreieren, welches im Pop-Bereich seinen Platz findet. ("Too Much")
Coldplay − Everyday Life // Hach, Coldplay. Keine Ahnung, aber diese Band schafft es immer wieder mich in ihren Bann zu ziehen. Das Konzept ihres Album ist ganz spannend und "Arabesque" konnte mich direkt überzeugen.
KUMMER − KIOX // Tatsächlich schafft es auch ein deutsches Album in diese Liste. Kraftklub-Frontmann Felix Kummer hat hier ein wunderbar nachdenklich-melancholisches Werk mit gutem Sound geschaffen. ("Bei Dir")
Little Simz − Grey Area // Wenn ihr eines der besten Rap-Alben des Jahres hören wollt, kommt ihr an Little Simz nicht vorbei. "Boss", "Offence", "Venom" und auch der Rest des Albums ist sehr eindringlich und eindrucksvoll.
MARINA − Love + Fear // 16 Songs aufgeteilt auf zwei Werke, die sich mit Liebe und Angst beschäftigen. Erwachsener, eleganter Pop, nicht ganz so spritzig wie ihre vorangegangen Alben. ("To Be Human")
Es gab in diesem Jahr wirklich viele Musikalben, die ich gerne gehört habe, aber mir nicht in Gänze gefallen haben (u.a. Taylor Swift, Ariana Grande, Deichkind, AURORA, Alice Merton). Und auch das ist noch nicht alles gewesen. Die Liste ist wirklich lang. Es fehlen mir noch so ein paar Alben, mit denen ich mich mal intensiver beschäftigen müsste. Sowohl mit den Musikalben, als auch den Künstlerinnen und Künstlern dahinter. Hierzu zählen vor allem die Debütalben von Sigrid (Sucker Punch), Clairo (Immunity), The Highwomen (The Highwomen), King Princess (Cheap Queen) und noch so einiges mehr.
Allbumempfehlungen, die meinen Geschmack treffen könnten und irgendwie zu den genannten passen, nehme ich gerne entgegen!
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