Innerlich schwitze ich immer noch, wenn ich an vergangen Samstag zurückdenke. Schon lange restlos ausverkauft, gab sich keine geringe als Rita Ora die Ehre in der Großen Freiheit 36 in Hamburg und heizte den 1500 Anwesenden ordentlich ein. Neben Songs ihres Debütalbums Ora, gab es noch allerhand Kollabo-Songs und zusätzlich zwei neue Stücke zu hören. Aufgrund der Bühnenbeschaffenheit wurde die Liveband hinter einen großen LED-Screen verfrachtet, um auf der Bühne Platz für ein einnehmendes Podest zu machen. Dort performte Rita Ora oft zusammen mit ihrer Tänzerin und ihren Tänzern, um auch den jungen und kleinen Zuschauern eine Chance auf Sicht zu geben. Ein heißer Abend!
Support: Kara Marni
Zunächst trat die 20-Jährige Kara Marni auf die Bühne und präsentierte Songs von ihrer ersten EP Love Just Ain’t Enough. Angenehmer R&B-Soul, der leider (wie so oft bei Vorbands) von dem übertriebenen Bass kaputt gemacht wurde. Neben ein paar eigenen Liedern gab es noch ein Stück von Childish Gambino und ein Cover zu "Wild Thoughts" von DJ Khaled feat. Rihanna und Bryson Tiller zu hören. Kann man machen und die Zuschauer haben es gut angenommen. Singen und ihren durchtrainierten Körper bewegen, konnte sie auf jeden Fall und das gleichnamige Stück zur EP könnte ich mir gut im Radio vorstellen.
Riiiiitaaaaa
Und dann hieß es warten. Geschlagene 40 Minuten, bis um 20 Uhr das Licht erlosch. Ein schnell geschnittes Video, welches Rita immer wieder in kurzen, sexy Szenen zeigte, erleuchtete die LED-Wand und nach und nach traten die drei Tänzer und die eine Tänzerin auf die kleine Bühne. Die Show hätte sie auch glatt in größeren Hallen so vortragen können. Los ging es mit ihren eigenen Songs. Mit "Your Song" gab es ihren Streaming-mäßig erfolgreichsten Song direkt am Anfang. Neben den unfassbar vielen Smartphones, über den Köpfen der Menge, wurde immerhin auch ausreichend getanzt. Bei "Poison" entledigte sie sich auch ihres verhüllenden Mantels und gab ihren Körper preis. Sie weiß ganz gezielt, wie sie bei den Herren der Schöpfung bestimmte Reize auslöst. "How We Do (Party)" beendete den ersten Teil und Rita schritt von der Bühne.
Es folgten zwei Songs aus Ritas neuem Album, das irgendwann im Laufe des Jahres erscheinen soll, mit dem sie auch wieder auf Tour gehen wird. Ihr Debüt Ora ist mittlerweile stolze 6 Jahre alt. "Summer Love" war eine gute Upbeat-Tanznummer und passt gut in das Repertoire. "Soul Survivor" wiederum ist eine Powerballade, in der sie mit Jay-Z als ihren ehemaligen Label-Chef abrechnet. Text und Aufbau erinnern dabei sehr an Keshas "Praying". Ein großartiger Song, der ihr neues Album eröffnen wird.
I’m a soul survivor, I made it through the fire
I started with nothing, I’ve got nothing to lose
Zwischendurch erzählte sie kleinere Anekdoten, holte Fans auf die Bühne und dankte den Anwesenden für den langanhaltenden Support. Die Kollabo-Songs waren ebenfalls sehr gut. "Lonely Together" von ihr und Avicii tat ihr nach dem Tod des Schwedischen DJ-Stars sichtlich weh, aber sie hat ihre Sache sehr gut gemacht. "Black Widow" hat mir ausgesprochen gut gefallen und zu "Right Now" musste man einfach abgehen. Die Feature-Parts wurden entweder gekonnt übergangen oder die Tänzer performten währenddessen eine Choreographie und Rita hielt sich etwas im Hintergrund.
Als Zugabe gab sie noch "For You" zum Besten, den Titelsong zu Fifty Shades of Grey – Befreite Lust, in dem sie auch eine größere Rolle spielt, und ihren Hit "Anywhere". Zu letzterem holte die Band noch einmal alles raus und der Song wurde schön choreografisch begleitet. Am Ende könnte man anmerken, dass das Konzert mit 65 Minuten relativ kurz ausfiel, aber daran hat sich an dem Abend niemand gestört. Rita Ora war wahnsinnig gut drauf, hat eine bravouröse und sehr ansprechende Performance abgeliefert und bleibt trotz dem ganz Trubel um ihre Person, bodenständig und cool. Ich freue mich schon auf das neue Album und ihr werdet hier garantiert meine Meinung dazu lesen.
Setlist: Rita Ora – Girls Tour 2018 – Große Freiheit 36, Hamburg
- Your Song
- Poison
- I Will Never Let You Down
- How We Do (Party)
- Body on Me
- Summer Love
- Soul Survivor
- R.I.P.
- Girls
- Doing It (Charli XCX cover)
- Coming Home (Sigma cover)
- Lonely Together (Avicii cover)
- Black Widow (Iggy Azalea cover)
- Right Now (DJ Fresh cover)
– - For You (Liam Payne & Rita Ora cover)
- Anywhere
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