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Nur Liebe, immer: Das war das Hurricane Festival 2023

Der Juni klopfte an die Türe und die alljährliche Reise zum Eichenring nach Scheeßel stand an. Das Hurricane Festival 2023 öffnete dort ein weiteres Mal für bis zu 80.000 Menschen seine Pforten. In diesem Jahr habe ich nur Liebe für dieses Festival übrig. Es hat einfach alles gepasst und wir hatten eine durchgehend schöne Zeit. Der Blogbeitrag ist unglaublich lang geworden, aber es gab auch diesmal wieder viel zu erzählen.

Donnerstag

Der Reihe nach. Die Anfahrt lief fast problemlos, nur ein paar Kilometer vor dem Festivalgelände standen wir etwa 35 Minuten im Stau. Mit CampFM auf den Ohren aber alles halb so wild. Mit der Parkplatzzuteilung hatten wir Glück und wir standen relativ weit vorne, sodass der Weg kürzer war als sonst. Zum Bändchenzelt wie immer durch die Fastlane (nur ein Bruchteil der Wartezeit im Gegensatz zur üblichen Schlange) und danach zum Auto, um das Gepäck zu holen. Mit neu gewonnen Kräften und der langjährigen Erfahrung haben wir sogar alles in einem Schwung mitbekommen.

Das Wetter spielte mit. Es war fast dauerhaft bewölkt und so war die Wartezeit vor dem Campingeinlass kein Problem. Bei Freunden haben wir einen Platz für die Nacht bekommen und konnten durch den bewölkten Tag in Ruhe unser Zelt aufbauen. Später machten wir einen Abstecher auf das vom letzten Jahr neugestaltete Vorgelände, das sich bis auf die Drehung und Verkleinerung der Wild Coast Stage (das Zelt) kaum verändert hat. Ein kleiner Abstecher zum Merchandise-Stand, welcher leider nicht das eine Highlight für mich beinhaltete. Einige Shirts waren am ersten Abend ausverkauft und am Sonntag gab es zumindest auf dem Stand bei der River Stage quasi nichts mehr an T-Shirts und Hoodies zu kaufen. Da hat jemand nachhaltig geplant.

Freitag

Was mir am Freitag sofort auffiel: Das Festivalgelände fühlt sich selbst zu Beginn relativ voll an. 76000 Menschen waren am Wochenende wohl vor Ort. Kein Ausverkauf, aber wie ich finde dennoch ein gutes Signal. Den musikalischen Festivalstart erlebten wir mit GAYLE. Im letzten Jahr musste sie kurzfristig absagen, jetzt war die sympathische Amerikanerin mit ihrer Hitsingle "Abcdefu" am Start. Ein Bühnenaufbau war quasi nicht vorhanden, aber ihr markanter orangefarbener Mikrofonständer und ihre gleichfarbige Gitarre wird mir mit ihrem Sommerkleid in Erinnerung bleiben. Mit frischen 19 Jahren so eine selbstbewusste Performance, mit all den Publikumsinteraktionen, muss man erst einmal abfeuern.

Betterov ("Schlaf gut") im Zelt war danach wie erwartet kein Geheimtipp mehr. Es war gut voll und ziemlich spaßig. Von Bosse und Provinz (gehen beide auf Festivals immer) haben wir im Anschluss nur Teile mitgenommen, denn wir wollten vordere Plätze für Peter Fox haben. Wie immer war der Einlass für die Forest Stage auf der linken Seite und der Auslass rechts. Wie immer war es links voll und rechts alles leer. Also haben wir uns versucht durchzumogeln, aber diesmal gab es kein Durchkommen. Es war vollgestopft und irgendwann kamen wir weder vorwärts noch zurück. In einem Anflug von Panik haben wir uns kurzerhand dafür entschieden den Wellenbrecher zwischen den beiden Wellen zu verlassen. Der Ordnungshüter wollte uns erst nicht lassen, wir sind aber dennoch über die Barriere geklettert, wie viele andere ebenfalls. Der nette Securitymann auf der anderen Seite hat uns dankenswerterweise zurück in die erste Welle reingelassen.

Gewohnt lässig eröffnete Peter Fox ("Zukunft Pink") die Show mit den Worten: "Ok Hurricane, let’s go". Nach über 13 Jahren steht er also wieder solo auf der Bühne. Mit kleiner Band, zwei Backgroundsängerinnen/-tänzerinnen und einem Backup als Musiker. Es wurde allerdings nach etwa der Hälfte des Sets deutlich voller. Auf die Bühne kam die M.I.K Family, eine Tanzgruppe aus Berlin, welche die Songs mit ihren tänzerischen Einlagen untermalte. Dazu gesellten sich gefühlt 50 Menschen, die sich für den Auftritt vorher bewerben konnten, um ein paar kleine Choreos zu vollführen. Eine große Tanzparty, quasi eine Seeed-Lite-Show mit drei Songs von ihnen, eine Handvoll Songs von Stadtaffe (u. a. "Schwarz zu Blau", "Schüttel deinen Speck"), leider teils als Remix Version und eben vieles vom neuen Album LoveSongs. Das war spaßig und ließ kein Tanzbein still stehen.

Nach dem Auftritt ging es fix rüber zu meinem Tageshighlight: Tash Sultana ("Notion"). Bewaffnet mit einer Vielzahl an Instrumenten (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Flöte, Trompete, Saxophon, Klavier, usw.) spielte Tash das Set größtenteils alleine mithilfe einer Loopstation, nur zwischendurch mal unterstützt von zwei Musiker:innen. Es war so spannend zu sehen, wie sehr Tash sich in der Musik verliert und die Songs nach und nach arrangiert. An einigen Stellen trieb mir das glatt die Tränen in die Augen. Das war wirklich extrem schön.

Billy Talent haben sich live verbessert und ich konnte den Auftritt ohne Probleme genießen. Unspektakulär, aber irgendwie kannte man dennoch jeden Song aus Jugendtagen ("Surrender", "Fallen Leaves"). Den Kraftklub haben wir danach einfach mal sausen lassen, da ich mich etwas satt gesehen habe, auch wenn sie immer Spaß machen. Hab mir den Auftritt nach dem Festival entspannt zuhause bei Arte angesehen.

Samstag

Leider unser einziges Konzert auf der Mountain Stage bescherte uns Taylor Acorn ("Psycho") mit ihrem rockigen Gitarrensound. Für sie war es ihr erstes Deutschlandkonzert und trotz der Tatsache, dass nicht viele Menschen die Show gesehen haben, hat sie alles gegeben. James Bay ("Hold Back The River"), der britische Singer-Songwriter mit Hut, zog überraschend viele Menschen vor die River Stage. Das sah bei meiner Premiere vor 7 Jahren beim Hurricane Festival ganz anders aus.

Nach anfänglichen Problemen bei Lola Marsh ("Wishing Girl") aus Israel hatten wir ebenso eine schöne Zeit. Ich hatte mal ein Ticket für eines ihrer Konzerte, was aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste. Umso froher bin ich, dass es endlich mal passte. Tolle Bewegungskünste von Sängerin Yael Shoshana Cohen und eine beeindruckende Stimme zum Niederknien. Alles sehr herzlich und ausgelassen.

CHVRCHES ("Over") waren super, inklusive Kunstblut-Einlage von Sängerin Lauren Mayberry, die wie immer mit Stimme, ihrem wehenden Kleid und perfektem Glitzer-Augen-Make-up wortwörtlich glänzen konnte. Seitdem ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat die Band sich einen Livedrummer dazu geholt und die neuen Songs werden mit Gitarre und Bass, statt nur mit Synthies gespielt. Das hitgespickte Set wurde leider 10 Minuten vor offiziellem Ende wortlos beendet, was ich schade fand. Auch werde ich mich wohl damit abfinden müssen "Death Stranding" oder "Graffiti" jemals nochmal live hören zu können. Es fing allerdings langsam an zu tröpfeln und man konnte Gewitterwolken am Horizont aufziehen sehen. Schnell zu Alli Neumann ("Frei") ins Zelt und dort die letzten Songs mitgenommen. Gefiel uns ja schon als Support-Act von Coldplay.

Madsen ist aufgrund des Gewitters für uns ins Wasser gefallen, demnach fix weiter zu The Lumineers ("Ho Hey"). Eine harmonische Liveband und für zwischendurch mehr als sehenswert. Das bisschen Regen machte sich übrigens positiv bemerkbar, denn das Gelände war nicht großartig matschig, dafür hatte sich der Staub gelegt. Nach dem Auftritt ging es für uns zur Stärkung zurück auf den Campingplatz, was an einem Abend echt mal entspannend war. Denn es standen ja noch zwei weitere Acts, für mich zwei der besten Konzerte des Wochenendes, an.

Zunächst Muse. Das Konzert 2016 hat mich nachhaltig geprägt und mir gezeigt, was bei Liveshows möglich ist. Beim Reeperbahnfestival 2018 konnte ich zumindest am Ende ein paar Songs mitnehmen. Jetzt also wieder die ganze Show auf größtmöglicher Bühne und sie haben hart abgeliefert. Matthew Bellamy ist eh eine Rampensau, wie er den eigenen Steg hoch und runter stolzierte und mit Kamera und Publikum flirtete. Ihr neues Album Will of the People wurde mit in die Show eingewoben und auf der Leinwand Interludes gezeigt, die eine Geschichte erzählt haben.

Der Sound war druckvoll sowie klar und "Knights of Cydonia" bleibt einer der besten Closing Songs jemals. Zu Anfang gab es als Bühnenelemente das brennende WOTP-Symbol, allerhand Pyrotechnik und eine große Lichtershow. Später die sich nach links und rechts drehende, überdimensionale Maske. Würde ich mir jederzeit erneut anschauen. Interessant war Chvrches – "Clearest Blue" als Song, welcher vor dem Konzert laut vom Band gespielt wurde.

Schnell rüber zur anderen Stage, dort hatten sich bereits wahnsinnig viele Menschen versammelt und Casper fing pünktlich mit "Alles war schön und nichts tat weh" an. Unsere Plätze waren zwar weit hinten, wir hatten aber eine ungestörte Sicht auf die Lichtspielerein der Bühne, der Sound war klar und um uns herum hatten wir eine Gruppe, die ebenso jeden Song lautstark mitsingen konnte. Die Setlist war überzeugend, inklusive Drangsal und Tua als Feature-Gäste (take notes).

Währendes eines Songs wurde zwischen den beiden Technik-Zelten eine Art Podest hochgefahren, wo wir uns noch fragten wofür. Nach einem kleinen Interlude stellte es sich als B-Stage heraus. Habe ich so bisher nie gesehen, war aber eine fantastische Idee. Der Steg selbst war mit allerhand Lichtshow ausgestattet. "Gib Mir Gefahr" war einer der Songs, die er dort gespielt hat, mit einem "Refused – New Noise" Remix als Outro und Lasershow. Wer nicht dabei war, hier gibt es einen kleinen Einblick. Einfach nur komplett abgefahren.

Casper - emma (Live) - Hurricane Festival 2023

Ein paar Tage vor dem Auftritt hat er sein neues Album nur Liebe, immer. für November angekündigt. Die erste Single "emma" wurde das erste Mal live performt. Hab den Song jetzt so oft gehört, absolutes Ohrwurmpotenzial. Ich mag den melodischen Part und diese "Flackern, Flimmern." Anleihen. Da kommt sicher ein tolles Album auf uns zu. "Hinterland" und die "Oh–ay–oh"-Chöre zum Abschluss eines ganz wunderbaren Konzerts.

Sonntag

Es wurde heiß. Über 28-30°C waren angekündigt und die bekamen wir auf dem Festivalgelände auch zu spüren. Unser Frühstück, Abbau, das vormittägliche Ritual mit Katzenwäsche, eincremen, Zähne putzen und abwaschen ging schnell vonstatten und der Weg zum Auto war halbwegs erträglich. Das durchgeschwitzte T-Shirt gegen ein neues getauscht liefen wir zurück aufs Gelände und so kamen wir fast pünktlich zu Nina Chuba ("Mangos Mit Chili"). Schon am Vormittag konnte man auf dem Campingplatz aus sämtlichen Boxen ihrer Stimme lauschen und so war der Platz vor der Bühne um 13:45 ausgefüllt. Die Liveband mochte ich und trotz anfänglicher Kreislaufprobleme hat sie ihr Set, mit all den Hits und Majan-Feature, durchgezogen.

Endlich hatten wir mal genug Zeit, um uns das Veranstaltungsgelände genauer anzuschauen und die Fahrt auf dem Kettenkarussell gehörte als luftige Erfrischung natürlich dazu. Nach einer kleinen Essenspause hieß es fix ins Zelt, denn nach all den ausverkauften Konzerten konnte es bei Edwin Rosen nur voll werden und so gab es zwischenzeitlich einen Einlassstopp. Herrlich sympathisch und ganz alleine auf der Bühne mit Drummachine und Gitarre. Weil ihm schlicht die Songs fehlen, um solch ein Set zu füllen, gab es ein Cover zu "Nur ein Wort" von Wir sind Helden und weil am Ende Zeit übrig war, spielt er einfach noch einmal "Vertigo". Er betonte aber, dass er sich nach den Auftritten sofort an neue Songs mache.

Um der sengenden Sonne zu entgehen, machten wir Pause im Zelt und warteten auf einen besonderen Mann mitsamt Band aus Island. Daði Freyr wurde aufgrund der Pandemie, um seinen verdienten ESC-Sieg ("Think About Things") betrogen, konnte den Hype aber mitnehmen und sich eine Fanbase aufbauen, die ihm verdiente Slots auf Festivals einbrachte. Ein witziger Zeitgenosse mit stumpfen Humor, der leichtfüßig mit dem Publikum interagierte. Am Ende spielte er sogar ein Lied auf Deutsch. "Bitte" ist teil seines Debütalbums I Made An Album (nach seinen beiden EPs I’m Making An Album 1/3 und I’m Still Making An Album 2/3), welches im August erscheint.

Eine weitere Band aus Island folgte auf der großen Bühne: Kaleo ("Way Down We Go" kennt ihr alle) mit ihrem Frontmann Jökull Júlíusson und seiner Mordsstimme. Von The 1975 ("Somebody Else") höre ich immer nur, wie gut diese live sein sollen und wie schön das Songwriting ist. Hatte mich nie wirklich mit der Band beschäftigt, aber konnte mir jetzt mal ein Bild machen. Frontmann Matt Healy, ein exzentrischer Brite, der viel mit seiner Alkoholflasche beschäftigt war, muss man mögen, aber das machte was her. Schickes Bühnenbild, spielfreudig und ein guter Sound. Werde ich mich wohl doch mal mehr reinhören müssen.

Von einem Problemkind zum nächsten. Bei Queens of the Stone Age habe ich mich erst einmal erschrocken. Von Frontmann Josh Homme hatte ich Pressefotos von vor 10 Jahren im Kopf, allerdings ist er mit der Zeit deutlich gealtert. Sein Gitarrenspiel ist aber weiterhin fantastisch, auch wenn mich die Musik nie wirklich gepackt hat. Die für mich merkwürdigste Setlist am Wochenende wählten für mich Placebo. Na klar kann man am Anfang nur neue bzw. unbekannte Songs spielen, muss sich nur nicht wundern, wenn viele vorzeitig das Konzert verlassen. "Song to Say Goodbye" und "The Bitter End" haben es vor der Zugabe aber rausgerissen.

Proppenvoll war es beim Abschlusskonzert. Die Ärzte aus Berlin fingen einfach 10 Minuten früher an und selbst bei unserem Stammplatz an der Forest Stage war es verdammt voll. Gewohnt bestens gelaunt, viele Witzchen und Ansagen zwischendurch. Bela B nervte mich allerdings irgendwann, weil er nach jedem Song nach vorne kommen musste. An einer Stelle meinte er, dass man ihm zu sehr durch das Set hetzen müsse, man merkte ihm aber an, dass er etwas aus der Puste war. Werden eben nicht jünger. Alle haben ihre Songs bekommen, viele Hits, ein paar vielleicht Perlen (allzu gut kenne ich mich in der riesigen Diskographie nicht aus) und ein rundes Konzert. Für mich nicht das beste am Wochenende, aber ich bin glücklich, sie nach meinem allerersten Konzert vor über 15 Jahren mal wiedergesehen zu haben.

Nach dem letzten Act wollten wohl ein paar mehr Menschen abreisen und so war es für uns das erste Mal das reinste Chaos. Über eine Stunde standen wir auf dem Parkplatz und es hat sich vor uns nichts(!) bewegt. Zwischenzeitlich haben wir uns einigen Verzweifelten angeschlossen, welche der Parkreihe entgegen zurück gefahren sind, um quasi bei der Auffahrt ihr Glück zu versuchen. Nicht wirklich von Erfolg gekrönt und es dauerte 90 Minuten, bis wir aus dem Gröbsten raus waren. Keine Ahnung, ob man da mit mehr Verkehrsregelung nicht eine geordnetere Abreise ermöglichen kann.

Auf Kritik eingegangen und Dinge verbessert

Im Blogbeitrag zur letztjährigen Ausgabe habe ich ein paar Gegebenheiten angesprochen, die mich gestört haben, die aber in diesem Jahr fast allesamt ausgebessert wurden. Zum Hurricane Park wurde endlich ein zweiter offizieller Einlass eingerichtet. Wenn die Zugänge zu den Zeltplätzen jetzt noch auf der Karte vermerkt wären, wäre das super. Die White Stage ist auf ein 6-Mast-Zelt geschrumpft und wurde um 90° gedreht. Schlafprobleme waren für uns damit passé. Die Engstelle zwischen den beiden großen Bühnen wurde vergrößert. Die Verlegung des Riesenrades und die Verkleinerung des VIP-Bereiches waren hier eine ausreichende Lösung. Deshalb konnten auch die Toilettenwagen mit besserem Standort um zusätzliche Kapazitäten erweitert werden. GAYLE, Chvrches und The Lumineers wurden ebenso wieder gebucht, die für die letzte Ausgabe abgesagt hatten.

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Das Bier ist im Vergleich zum letzten Jahr um 0,50€ teurer geworden, die Hoodies um 5€ und die Essenpreise etwa um 1€. Hält sich alles im Rahmen und die drei Dinge (Piadina, Burrito, Knoblauchbrot), die wir gegessen haben, waren super lecker. Die längsten Schlangen, die wir gesehen haben, bildeten sich am Sonntag vor der Quarkerei und das Wochenende über beim Langosch-Stand. Ein paar mehr Schattenplätze wären wünschenswert, vor allem am Sonntag waren deutlich weniger Sonnenschirme aufgestellt als üblich. Immerhin ist das Gelände mit allerhand Bäumen umringt, weshalb man ab dem Nachmittag schon mal ein schattiges Plätzchen finden konnte.

Eine Supermarkt-Kette konnte man leider nicht für sich gewinnen, man hat sich aber mittlerweile damit arrangieren können. Der eigene Festivalshop hatte immerhin ein paar nötigste Dinge da, war aber ansonsten echt trostlos und wenig einladend gestaltet. 2€ für 0,5L Kakao war zwar teuer, aber der war immerhin eiskalt.

Die Toiletten waren fast immer komplett sauber, mit Klopapier ausgestattet und Seife gab es auch oft. Vor allem auf dem Campinggelände haben wir bei der Wasserstelle immer Mitarbeitende gesehen, die am Saubermachen waren, selbst um halb 3 mitten in der Nacht. Wasserstellen könnte es auf dem Campinggelände (und auf dem Veranstaltungsgelände) allerdings 1-2 mehr geben. Der Weg dahin ist nämlich teils relativ weit und durch Zäune zum angrenzenden WoMo-Camp blockiert.

Über Bandwünsche will ich nicht viele Worte verlieren. Ich würde mir wünschen, dass man das Hurricane nicht in Richtung Deichbrand oder Highfield umbaut und eine internationalere Ausrichtung beibehält. Sofern es das Budget irgendwie zulässt, würde ich ein paar mutigere und vor allem weiblichere Acts auch in der obersten Reihe sehr abfeiern. Das bekommen Festivals im Rest Europas deutlich besser hin (Open’er Festival mit Labrinth und SZA, Primavera mit Rosalía und Halsey), dann bin ich auch nicht so genervt, was die immergleichen (deutschen) Dauertourer angeht.

nur Liebe, immer.

Es mag daran liegen, dass ich das Festival zum ersten Mal richtig ohne Stress oder Ängste genießen konnte, aber es fühlte sich diesmal durchgehend wohlig an. Unser Camp war absolut liebenswert, die Bands allesamt spaßig drauf, und selbst die Besucher:innen waren nett und rücksichtsvoll, die Zeltnachbar:innen alle hilfsbereit. Ein paar Idioten hat man immer dazwischen (Alkohol zum Dank), aber so entspannt war das gefühlt bisher nie. Vielleicht bin ich einfach von meinen vielen Besuchen beim Deichbrand Festival geschädigt, dass ich sowas gar nicht mehr für möglich halten konnte.

Die Verbesserungen im Festivalablauf haben mich überrascht und fand ich super. Mit den paar Kleinigkeiten lässt sich umgehen oder die können vielleicht verbessert werden. Bands (alles nach der ersten Welle hatte mich allerdings relativ kalt gelassen), Preise und das Drumherum waren einwandfrei. Aber genug meiner Worte. Hurricane, wir sehen uns wieder! Mic drop.

Das Hurricane Festival 2024 wird vom 21.06. bis 23.06.2024 stattfinden. Tickets sind bereits im Verkauf und beim Hurricane ist man mittlerweile bei Preisstufe 2 für 219€ angekommen. Die Preisstufen sind jeweils "nur" 10€ teurer als im letzten Jahr, was ich fair finde. Der Vorverkaufsrekord der Zwillingsfestivals wurde ebenfalls übertroffen.

Danke, dass Du es bis hierhin geschafft hast! <3

Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du den Artikel teilst oder kommentierst! <3

Veröffentlicht inFestivalsMusik

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