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The Eras Tour: Taylor Swift in Hamburg (24.07.2024)

Es kommt mir vor wie ein Traum, aber es ist tatsächlich passiert. Wir waren ein Teil der aktuell größten Show der Welt, der The Eras Tour von TAYLOR SWIFT. Mit Paramore als Support-Band und über 50.000 begeisterten Swifties im Hamburger Volksparkstadion haben wir das musikalische Leben von und mit Taylor Swift durch ihre Ären hindurch gefeiert. Von der glücksbeseelten und positiven Atmosphäre her habe ich noch kein besseres Konzert erleben dürfen. Die lautstark mitgesungenen Texte, die vielen kleinen Insider und Fanaktionen, die 3,5 Stunden Show, Taylor Swift herself. Größer geht’s nicht.

Volksparkstadion, mein altes Zuhause

Vor dem Stadion herrschte ein wildes, buntes und glitzerndes Treiben von so vielen schönen Menschen, die allesamt bester Stimmung und in freudiger Erwartung auf den bevorstehenden Abend waren. Merchandise-Stände gab es rund um das Stadion zur Genüge, sogar einen Tag vorher in der angrenzenden Barclays Arena. Der Einlass selbst war unkompliziert und selbst eine 0,5 Liter Trinkflasche (eigentlich ohne Deckel) durfte mit reingenommen werden. Wie auch bei Coldplay und anderen großen Shows wurden Leuchtarmbänder ausgegeben, um das Publikum mit in die Show zu integrieren.

Im Stadion selbst stellte sich schnell heraus, dass es normalerweise von 70-80% Männern besucht wird. Die Schlangen an den Toiletten waren demnach unendlich lang und meine beiden Begleitungen brauchten sicher 20-25 Minuten, um überhaupt dranzukommen. Sehr positiv war der kostenlose Ausschank von Wasser an eigens aufgestellten Wasserspendern. Im Innenraum konnte man ebenfalls das Austeilen von Wasser in Bechern beobachten. Mit dem Blick durchs Stadion wurde mir etwas warm ums Herz, weil ich hier doch schon einige schöne Erinnerungen gesammelt habe.

Am Sitzplatz angekommen grüßte einen die große Bühne, die aus einer leicht gewinkelten LED-Wand im Hintergrund und einem langen Steg mit abschließendem T-Stück bestand, der im Hamburger Stadion fast durch den gesamten Innenraum reichte, inklusive großem quadratischen Mittelteil. So erreichte Taylor fast jeden Winkel und alle kamen mal in den Genuss sie nahe vor sich zu haben.

We are PARAMOOOOORE!

Zum musikalischen Auftakt des Abends bekamen wir neun Songs von Hayley Williams, Zac Farro, Taylor York und Band, besser bekannt als Paramore serviert. Die Band begleitet das komplette EU-Tourleg und war nochmal das I-Tüpfelchen auf dem ganzen Tag. Vor 7 Jahren konnte ich ihr Konzert im Stadtpark leider nicht besuchen, umso schöner und surrealer war der Anblick der Band auf der riesigen Bühne. Wollte erst gar nicht glauben, was ich da sehe, als die Band begann.

"Misery Business", "Still Into You", "Ain’t It Fun", "Hard Times", "This Is Why", hier folgte Banger an Banger und die Band hatte sichtlich Spaß, genehmigte sich zwischen den Songs aber ausreichend Pausen. Gucke ich mir liebend gerne noch einmal an. Hayley einfach so eine Powerfrau. <3

Paramore - Live At Bonnaroo Music Festival 2023 (Full Concert HD)

It’s been a long time coming

Der Ort, die Stimmung, die lieben Menschen, die Show, einfach alles hat sowas von perfekt gepasst. Eine fast 3 1/2 stündige Show, insgesamt 45 Songs aufgeteilt auf ihre Alben. Zig Kostümwechsel, süße Ansagen, ein riesiger Steg komplett mit LED-Screens ausgestattet, rauf- und runterfahrbare Teile und weitere zu den Alben passende Elemente.

Die Setlist hat sich im Vergleich zum ersten Teil der The Eras Tour etwas geändert. Um dem neuen Album The Tortured Poets Department gerecht zu werden, wurden einige Songs gestrichen, die einzelnen Abschnitte etwas geändert und die folklore und evermore Eras in ein Set kondensiert, was bei den Schwestern-Alben natürlich Sinn macht. Dafür gingen allerdings Songs wie “The 1″ und “’Tis the Damn Season” verloren, die ich sehr gerne live gehört hätte. Noch ein kleines Detail: Ihre self-titled Debut-Era fehlte und wurde bei der gesamten Tour nur stellenweise bei der Akustiksession berücksichtigt. Schade eigentlich.

The Eras

Die Setlist kannte ich vorab, von den Visuals habe ich fast nichts gesehen, bis auf ein paar wenige Ausschnitte. Ich wurde nach meinem Lieblingsteil der Show gefragt und sich da zu entscheiden, ist eigentlich unmöglich. Jede Era hatte ihre Momente. Lover hatte den Vorteil des Einstiegs und den späten aber verdienten Überhit "Cruel Summer". Da kam mir direkt die erste Freudenträne, weil das alles überwältigend war. Fearless im Anschluss,  noch immer das meistausgezeichnete Country-Album aller Zeiten, ist einfach cute, vor allem wie sie da mit ihrer Gitarre im goldenen Fransenkleid auf die Bühne stürmte.

Red kann natürlich mit dem Fanliebling, der 10(!) Minuten Version von "All Too Well" punkten, die so schön ist. Speak Now ist etwas zu kurz gekommen, aber "Enchanted" in dem ausladenden Ballkleid war absolut verzaubernd. reputation ist mit den druckvollen Songs wie für ein Stadion gemacht. "Don’t Blame Me" war da mein Highlight und es hätte gerne noch länger gehen dürfen. Mein liebstes Album von ihr bleibt wohl folklore und im Verbund mit evermore wurde eine ganze Waldhütte mitgebracht, um die Ästhetik abzubilden. Klar ist es eher der ruhige Teil der Show, aber auch der funktionierte fantastisch und hatte eine magische Atmosphäre. "Cardigan" zu Beginn auf dem Hausdach brachten mir die nächsten Freudentränen und "willow" mit den Leuchtkugeln und den beleuchteten Ballons als Fanaktion des Publikums hatte zeremoniellen Charakter.

1989 und die fünf Hits am Stück lieferten einen ekstatischen Höhepunkt, weil die Dämmerung langsam einsetzte, was die Stimmung mit den Leuchtarmbändern für die beiden letzten Eras nochmal deutlich verbesserte. The Tortured Poets Department hat mich mehr überzeugt als gedacht, nachdem ich mit dem Album noch nicht ganz warm geworden bin, aber live war der ganze Vibe total krass. "Who’s Afraid Of Little Old Me" ist mir da sehr in Erinnerung geblieben. Die Choreos waren hier auch nochmal etwas intensiver.

An Surprise-Songs, die sich jeden Abend ändern, damit keine Show der anderen gleicht, haben wir folgende Mashups zu hören bekommen: "the last great american dynasty" / "Run" (sogar ein Livedebüt) und "Nothing New" / "Dear Reader". Die Freude unter den Fans war riesig. Midnights bildete den Abschluss und selbst hier schien ihr die Puste noch nicht auszugehen. "Vigilante Shit" war absolut fire, bevor "Karma" den krönenden Abschluss bildete.

I will remember it all too well

Die Band und Backgroundsängerinnen waren jeweils seitlich an der Hauptbühne positioniert, haben aber genug Zeit im Rampenlicht bekommen und wurden immer wieder eingebunden. Die Tänzer:innen sollten noch einmal mehr als lobend erwähnt werden, die sich ebenso oft umgezogen haben und mit diversen Tänzen und Choreographien toll in Szene gesetzt wurden.

Um der Show gerecht zu werden, müsste man eigentlich zu jedem Aspekt einen eigenen Beitrag machen. Allein das ganze Worldbuilding und die diversen Kostüme bzw. Kostümwechsel, teilweise auf der Bühne innerhalb einer Era, sind bemerkenswert. Noch beeindruckender ist ihre Präsenz auf der Bühne. Ein Wahnsinn mit welcher Leichtigkeit sie über die Bühne schwebte und ihre Vocals rübergebracht hat, auch an Gitarre und Klavier. Natürlich ist hier alles haargenau aufeinander abgestimmt, jeder Gang, jede Ansage, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass es echt und nahbar wirkte, trotz der Perfektion.

Taylor Swift - Who’s Afraid of Little Old Me? (Official Lyric Video)

Das Konzert war unglaublich kurzweilig, weil immer etwas sehenswertes auf der Bühne passierte und es keine wirklichen Pausen gab, da diese durch Einspieler oder Showeinlagen clever überspielt wurden. Es war aber nicht nur die Show an sich. Diese liebevolle, treue, enthusiastische Fanbase die Taylor hier versammelt hat, macht alles zu einem noch größeren und herzlicheren Ereignis.

Zwischendurch habe ich einfach mal nur in die Gesichter der Umstehenden geschaut und diese vollste Hingabe den Texten gegenüber und das Glück was man da sehen konnte, war einfach nur ansteckend und herzerwärmend. Auch lauter und ekstatischer habe ich es noch nirgendwo sonst auf einem Konzert erlebt. Die Mühe mit den Fan-Outfits, das Tauschen von Freundschaftsarmbändern, der Support auch außerhalb der Stadien, wie in München, wo noch 50.000 Menschen außerhalb gelauscht haben. Dabei alles so friedlich und wholesome.

Taylor Swift 101: the Ultimate Guide to Becoming a Swiftie🫶 inside jokes & Tay-lore thru the Eras

Knapp zwei Wochen später habe ich noch Ohrwürmer im Kopf und bin am verarbeiten, so wundervoll war es. Wenn ich es nicht vorher schon war, hat mich dieses Konzert zu einem Swiftie gemacht und ich habe seitdem etliche Videos zu ihrem Universum geschaut. Dieser Abend bekommt einen besonderen Platz in meinem Herzen und ich bin zutiefst dankbar das erlebt haben zu dürfen. Danke, Taylor! <3

Setlist: Taylor Swift live im Volksparkstadion, Hamburg (24.07.2024)

Die komplette Setlist zum Konzert findet ihr hier.

The Eras Tour-Film

Bei Disney+ bekommt ihr den von Taylor Swift selbst produzierten Konzertfilm der The Eras Tour zu sehen, auch in der erweiterten Taylor’s Version, welche in Los Angeles gefilmt wurde. Dort war TTPD allerdings noch nicht veröffentlicht und die Songs dementsprechend nicht enthalten. Ich würde aber schon davon ausgehen, dass sie eine neue Version (vom EU-Tourleg oder den weiteren Nordamerika-Daten) veröffentlicht und diese dann hoffentlich nochmal in die Kinos bringt.

TAYLOR SWIFT | THE ERAS TOUR Concert Film Official Trailer

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Veröffentlicht inKonzerteMusik

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