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"Beautiful Sadness": Fil Bo Riva live in Kiel (12.03.2020)

"Is this a dream again? I can’t see nobody else." Das letzte Konzert vor der Corona-Pause bestritt für mich Fil Bo Riva in der Pumpe in Kiel. Als Support waren Provinz mit dabei. Die ganze Situation fühlt sich allmählich total unwirklich und wie ein Traum an. Man soll zuhause bleiben, das öffentliche Leben kommt zum Erliegen. Auch das Konzert am 12.03. stand schon auf der Kippe, fand aber noch statt, bevor Fil Bo Riva seine Tour ein paar Tage später abbrechen musste. Ein letzter feiner Konzertabend vor der ungewiss langen Quarantäne-Pause.

Provinz

Drei Cousins und ein gemeinsamer Freund aus einer Provinz machen zusammen Musik und nennen sich mittlerweile auch Provinz. Vor einem Jahr unterschrieben sie einen Label-Vertrag mit Warner Music und von da ging alles ganz schnell. Erste Singles, die Gehör fanden und ihnen schnell eine Fanbase bescherten. Diese war auch an jenem Abend anwesend und so kam es zu einer Stimmung, wie man sie bei Support-Bands nur selten erlebt. Ihr eigener Ansatz von deutschsprachigem Indie-Folk-Pop geht genauso fließend ins Blut, wie ihre Refrains ins Ohr. Hört euch einfach mal die bisher noch kurze Diskographie (Anspieltipps: "Wenn die Party vorbei ist", "Augen sind rot") an und werdet Fan.

Provinz - Neonlicht (Official Video)

Das Debütalbum Wir bauten uns Amerika wurde auf den 14.08. verschoben, weil die Presswerke momentan nicht arbeiten können. Auch die angekündigte Headline-Tour musste verschoben werden, aber auch das wird ihrem kometenhaften Aufstieg keinen Abbruch tun. Denn auch die Venue-Kapazitäten wurden verdoppelt und es wird sicher auch nicht so lange dauern, bis diese Shows ebenso ausverkauft sind. Solltet ihr auf dem Schirm haben!

Fil Bo Riva

"Go go gorilla take me where you go oh" schallt es mir immer wieder durch den Kopf, während ich diese Zeilen schreib und mir das sehr skurrile Video vor Augen führe. "Go Rilla", einer dieser Ohrwurm-Songs, wovon Fil Bo Riva so einige im Repertoire haben. Haben? Hat? Fil Bo Riva ist zwar der Künstlername des Sängers Filippo Bonamici (geboren in Rom, seit Jahren wohnhaft in Berlin), mittlerweile ist aber nicht mehr alleine unterwegs. Zum Bandprojekt gehörend und stets an seiner Seite ist Gitarrist Felix Remm, der an dem Konzertabend verflucht gute Arbeit an der Gitarre leistete. Daneben gehören noch ein Bassist, ein Keyboarder und ein Schlagzeuger zur Liveband.

Aushängeschild von Fil Bo Riva ist seine angeraute Stimme. Da bekommt man schon nur vom Gesang Gänsehaut. Eine gute Voraussetzung. Wie auch schon das Debütalbum Beautiful Sadness startete das Konzert mit dem Intro "Sadness". Danach folgte die schon angesprochene Single "Go Rilla" und das anfangs etwas zaghafte Publikum stieg voll mit ein.

FIL BO RIVA - Go Rilla (Official Video)

Beautiful Sadness

Die Bühne war größtenteils im Halbdunkel gehalten, was zu der leicht melancholischen Atmosphäre bestens passte. Fil Bo Riva macht Musik um des Musikwillens und nicht um sich in den Vordergrund zu rücken. Im Vorfeld hatte ich eher einen poppigeren Sound erwartet, der live dann aber deutlich vertrackter wurde und teilweise in kleine Jams ausartete ("Like Eye Did").

Fil Bo Riva - Killer Queen - CARDINAL SESSIONS

Manchmal weniger tanzbar, dafür mehr zum genießen, wie das Autotune-behaftete "L’Impossible" mit italienischem Chorus oder "Baby Behave". Zum Tanzen kam man an dem Abend aber dennoch zur Genüge, wie bei "Franzis". Ein schöner Abend, der am Ende noch mit einer tollen Performance von "Killer Queen" gekrönt wurde. Filippo bewies nochmals sein einzigartig-stimmliches Repertoire und Fil Bo Riva, welch fantastische Musiker sie im Gesamten sind.

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Veröffentlicht inKonzerteMusik

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