Der März war für mich etwas schwach, bot aber dennoch tolle und abwechslungsreiche neue Musik. Zudem kam ich auch leider nicht dazu, eigene Reviews zu den Alben zu schreiben. Sei es drum. Im heutigen Release Radar stelle ich euch allerdings nur zwei statt drei Alben in Kurzform vor, die ich bisher nicht besprochen habe und im März 2018 erschienen sind. Heute mit: Editors und George Ezra.
Editors – Violence
am 09.03.2018 über PIAS/Rough Trade veröffentlicht
Die Editors legen mit Violence ein sechstes Album vor, welches die Fan-Gemeinschaft zum Teil weiter spalten wird. Ausverkauf, Mainstream-Vorwürfe und die übliche Leier, wenn eine Band nicht die Musik macht, die man sich persönlich gerne wünscht oder auf früheren Alben präsent war. Denn schlecht ist die Musik, die uns die Band präsentiert, ganz gewiss nicht. Das Album hat seine Höhen, aber auch seine Tiefen. Dabei braucht das Album vor allem Zeit, da ich nach dem ersten Durchgang auch nicht so richtig viel damit anzufangen wusste. Tom Smith mit seiner Bariton Stimme fesselt einen mal wieder sehr, während die Band teils mal seichten, mal düsteren Synthie-Pop, teils elektronischen Bombast aus ihren Instrumenten bläst. Mal geht es in Richtung Coldplay, bevor man über Muse dann doch bei Depeche Mode landet. Meine Lieblingssongs: "Violence", "Hallelujah (So Low)", "Belong" und ich bin auch froh, dass es die Ballade "No Sound But The Wind" endlich auf ein Editors-Album geschafft hat, wenngleich es auch etwas fremdartig im Albumkontext wirkt. Insgesamt kein unglaublich überragendes Album, aber mal wieder ziemlich gut. Live (hallo Deichbrand-Festival) wird es sicher nochmal eine andere Wirkung entfalten.
George Ezra – Staying at Tamara’s
am 23.03.2018 über Columbia Records / Sony Music veröffentlicht
Wer ist Tamara? Dieser Frage bin ich nachgegangen und bin auf eine Antwort gestoßen. Der 24-Jährige George Ezra benötigt zum Songs schreiben immer einen Ort. Für sein erstes Album ist er viel durch Europa gereist, für sein zweites Werk brauchte er etwas festeres. Barcelona, eine seiner Lieblingsstädte, war das auserkorene Ziel. Er wollte aber nicht in einem Hotel absteigen, sondern fand Tamara, die ihn in ihrer Clique mitaufnahm und wo er einen Monat seiner Zeit verbrachte. Und so klingt das Album dann auch: Freiheit, lange Autoreisen, Horizont. Die erste Hälfte ist dabei deutlich intensiver, während er das Tempo auf Hälfte zwei etwas herunter fährt. Seine ausdrucksstarke Stimme kommt auch diesmal wieder sehr gut zur Geltung. Meine Lieblingssongs der Platte: "Shotgun" und vor allem "Saviour feat. First Aid Kit", wenngleich ich den zwei Söderberg Schwestern auch gerne einen eigenen Part gewünscht hätte. Aber auch so ist die Harmonie einfach wunderschön. Wer demnächst einen Roadtrip startet, sollte die neue George Ezra Platte im Gepäck haben.
Schreibe den ersten Kommentar