am 28.09.2018 über Island Records / Universal veröffentlicht
Über manche Künstlerinnen, die ich schon länger verfolge, habe ich hier auf dem Blog noch gar nicht geschrieben. So ist es auch in dem Fall von Kaity Dunstan aka. CLOVES. Die junge Australierin hat vor wenigen Tagen ihr Debütalbum One Big Nothing veröffentlicht, welches ich euch unbedingt vorstellen und ans Herz legen möchte. Musikalisch probiert sich die 23-Jährige aus und bietet ein Mix aus Soul, Pop und Rock. Die Arrangements versprechen einen poppigen Sound, der mit allerhand Indie-Rock-Noten durchsetzt ist. Lyrisch textet sie sich allerhand Dinge von der Seele, wie die Liebe, die Einflussnahme der Umgebung auf einen und die Verletzlichkeit des Menschen selbst. Stimmlich ist sie dabei immer mit einer gewissen Verruchtheit unterwegs und erinnert dabei in Ansätzen an Amy Winehouse oder Adele, ohne diese aber irgendwie imitieren zu wollen.
Ich liebe Debütalben. In den ersten Songs einer Künstlerin ist so die Seele für das weitere Schaffen eingefangen und legt den Grundstein. Nach Singles und kleineren EPs kann sich eine Künstlerin das erste Mal auf Albumlänge entfalten und alles rauslassen, was sie beschäftigt. Thematisch stehen oft intime Gedanken, private Themen und die Sicht aufs Leben im Vordergrund. Auch auf das Debütalbum One Big Nothing von CLOVES trifft das zu und ja: Ich liebe auch dieses Album.
Cloves ist Teil meiner wichtigsten Playlist, die ich hier demnächst mal vorstelle und ich verfolge sie seit mittlerweile 2 Jahren. Nach der Teilnahme bei The Voice Australia erschien ihre erste EP XIII bereits 2015 und war soundtechnisch heruntergekürzt auf das Wesentlichste. Wahrgenommen habe ich sie dann, als ihr Song "Don’t Forget About Me" erschien und im Film Ein ganzes halbes Jahr in einem Gänsehautmoment gefeatured wurde.
Mit dem ersten Titel "Bringing The House Down" des Albums setzt sie schon einmal eine ordentliche Marke. Die klangfüllende Gitarre und diese tolle Stimme lassen Herzen höher schlagen und entfalten sich bis zum Refrain immer mehr. Die Arrangements auf dem Album sind oft zurückhaltend, damit die außergewöhnliche Stimme von Cloves genügend Platz bekommt. An den passenden Stellen klirren dann aber auch gerne die Gitarre und setzen akzentuierte Höhepunkte. Vom Sound her könnte man bei einigen Songs ("California Numb") glatt an die zurückgehaltenen Songs der Arctic Monkeys denken.
Wie so oft, sind es aber die ruhigen und melancholischen Momente, oft begleitet von Piano- und Gitarrensounds, in denen Cloves für mich ihre Stärken voll ausspielen kann. Sie treffen mitten ins Herz und lassen einen fühlen. Das engelsgleiche und neu-eingespielte "Frail Love" war schon auf ihrer ersten EP zu hören und zeigt ihrerseits eine tolle stimmliche Entwicklung. Das Highlight für Ohr und Herz hat sich Cloves bis zum Schluss aufgehoben. "One Big Nothing" fährt noch einmal alles auf, was das Album musikalisch zu bieten hat und endet ganz groß.
CLOVES legt mit "One Big Nothing" ein Debütalbum vor, welches Eindruck hinterlässt und handwerklich geradezu perfekt ist. Es ist total spannend zu hören, wie sich das Album, wie ein Fluss durch vielerlei Länder schlängelt und dennoch wie aus einem Guss wirkt. Die Lyrics sind überragend und es macht großen Spaß ihr zuzuhören. Hört einfach mal rein!
Kleiner Spoiler zum Schluss: Vielleicht gibt es in den nächsten Wochen noch eine kleine Überraschung in Sachen CLOVES hier auf dem Blog. Edit: Hier geht es zum Interview mit CLOVES!
Tracklist: CLOVES – One Big Nothing
- Bringing The House Down
- Wasted Time
- Better Now
- California Numb
- Hit Me Hard
- Frail Love
- Kiss Me In The Dark
- Up And Down
- Don’t You Wait
- One Big Nothing
Cloves: Tourdaten 2018
Dieses Jahr leider nur Köln und Berlin, wo ich es an beiden Tagen nicht hinschaffen werde, aber ich schätze mal, dass sie nächstes Jahr wieder nach Europa kommen wird.
- 15.10.2018 – Berlin, Privatclub
- 16.10.2018 – Köln, Artheater
Schreibe den ersten Kommentar