Nach meinen Honorable Mentions und dem Zweitbesten vom Besten heute also meine sechs liebsten Musikalben des Jahres 2021. Beim Schreiben und Recherchieren der Artikel habe ich noch ein paar schöne Alben gefunden, die ich mir in den nächsten Tagen zu Gemüte führen werde. Da wartet vielleicht noch die ein oder andere Perle. Aber die sechs nachfolgenden Werke haben mich durch das Jahr hinweg allesamt mehr als begeistert und stehen zurecht hier oben: Olivia Rodrigo, Little Simz, London Grammar, Loupe, Jungle und Lorde!
1. Olivia Rodrigo – Sour
Mein Album des Jahres. Schon mit "drivers license" konnte sie mein Herz erobern und für den Rest des Jahres hat mich der Crush auf Olivia Rodrigo nicht mehr losgelassen. SOUR lässt euch zu einer Teenagerin werden und all ihre Gefühle nach einer Trennung durchleben. Von so einem Debütalbum kann man als 18-Jährige nur träumen. Egal ob Ballade, Bedroom-Pop oder Pop-Punk, auch textlich, passt hier für mich einfach alles. Auch wenn sie das Rad nicht neu erfindet, ist das für mich Pop in Perfektion. Je mehr Livematerial (Tiny-Desk, Austin City Limits) ich von ihr sehe, desto mehr steigt meine Vorfreude sie im nächsten Jahr auf der Bühne stehen zu sehen und ich verspreche euch, ich werde mir mein Herz herauskreischen.
2. Little Simz – Sometimes I Might Be Introvert
In einem Jahr, wo Drake, Kanye und andere große Namen ein Album droppen, muss man erst einmal ein besseres Rapalbum veröffentlichen. Das kommt in diesem Jahr von Little Simz aus Großbritannien. Vor 2 Jahren hatte ich ihr Album Grey Area noch in der erweiterten Liste. In diesem Jahr bekommt sie bei mir einen Platz in den Top 2. Im Grunde diskutiert das Werk "Simz the artist or Simbi the person" in allen Facetten: ihre Angst, ihre familiäre Auseinandersetzung und Herkunft, ihr Dasein als (Schwarze) Frau. Dabei wirkt es mit den gesprochenen Interludes oft wie eine Theaterinszenierung. Ihr Produzent Inflo schneiderte ihr dabei ein musikalisches Gewand, welches mit der Opulenz und Wucht diese vielschichtigen Themen in der gegebenen Dringlichkeit widerspiegelt. Ein großartiges Gesamtkunstwerk.
3. London Grammar – Californian Soil
Ich liebe diese Band und kann das nur immer und immer wiederholen. Sängerin Hannah Reid erstrahlt förmlich und es macht mir so viel Freude, Interviews oder auch Videoclips von ihren diesjährigen Konzerten in England anzuschauen. Californian Soil war für die Band ein wichtiger Schritt, vor allem auch was die Verarbeitung persönlicher Themen angeht, die oft nicht immer einfach sind. Musikalisch setzen London Grammar auf altbewährtes, gehen aber auch Experimente ein. Wer mehr meiner Worte über das Album lesen möchte, dem empfehle ich gerne meine Review zum Album.
4. Loupe – Older (EP)
Die beste EP des Jahres und mein Platz 4 kommt vom holländischen Quartett Loupe. Die vier Musikerinnen habe ich euch ja in einem anderen Beitrag bereits vorgestellt. Die Debütsingle "Leave Me There" hat mich total angefixt und wenn man ihre EP als Album zählt, habe ich in diesem Jahr kaum eines öfter durchlaufen lassen. Die Songs auf Older wurden jeweils in einem Take live aufgenommen und mit ein paar Anpassungen im Recording und im Mix veröffentlicht. So bekommt man die pure Magie der Band direkt auf die Ohren gezaubert. Könnt ihr euch alles bei YouTube anschauen. Ihr verträumter und verspielter Indie-Rock geht geschmeidig ins Ohr und auch der anziehende Gesang von Sängerin Julia Korthouwer schmeichelt die Sinne. Ich hoffe sehr, dass sie im nächsten Jahr weitere Musik veröffentlichen und ihr werdet hier ganz sicher davon lesen. Diese Band kann man einfach nur lieben.
5. Jungle – Loving In Stereo
Dieses Album hatte ich erst nicht so hoch gewertet, aber Jungle haben mich vor allem in den letzten Wochen sehr viel begleitet. Sie machen da weiter, wo sie aufgehört haben: Nach Jungle und For Ever erschien in diesem Jahr ihr drittes Album Loving In Stereo, welches wieder richtig gut nach vorne geht und ein paar starke Songs für ihr Liveset mitbringt. Diese Band muss es live so wahnsinnig drauf haben und ich hoffe sehr, dass das Konzert im nächsten Jahr dann stattfinden kann. Vor ein paar Wochen haben sie für arte ein Konzert in der Pariser Metro gespielt und das ist schlichtweg großartig. Funky, tanzbar, brillant. Ganz dringende Empfehlung.
6. Lorde – Solar Power
Ja, Lorde auf der 6. Eigentlich hatte ich sie erst auf der 7, aber Solar Power hat einfach was eigenes für sich. Ich bin ehrlich, wenn ich Lorde hören möchte, lege ich eher Melodrama oder Pure Heroine ein, was auch daran liegt, dass es Solar Power erst gar nicht als CD-Variante zu kaufen gibt. Mittlerweile habe ich aber auch dieses Album in mein Herz geschlossen. Der Sound geht in eine neue Gitarren-lastige Richtung, dieser neue Mood steht ihr vom Stil her aber ziemlich gut. Ich mag die sonnige und manchmal nostalgische Atmosphäre, die spirituellen Anleihen, die Verweise auf die Natur und diese Leichtigkeit, die Lorde auch selbst ausstrahlt, sei es in Interviews, auf der Bühne oder ihrem Newsletter. Dort gewährt(e) sie (intime) Einblicke in ihr Leben, da sie sonst nicht auf Social Media unterwegs ist. Auch hier bin ich super gespannt, wie ihr musikalische Entwicklung weiter geht.
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