Am 20. April war ich in Hamburg zu Gast, genauer gesagt im ausverkauften Docks. Dort präsentierte die erst 19 –Jährige Britin Jasmine van den Bogaerde, besser bekannt als Birdy, ihr jetzt schon drittes Album Beautiful Lies. Merchandise? Leider Fehlanzeige. So ging es direkt zur Bühne und das Warten begann. Das Docks füllte sich sehr schnell und pünktlich um 21 Uhr ging die Show dann los.
Der Opener: Dan Owen
Zur Eröffnung des Abends kam ein junger Mann namens Dan Owen auf die Bühne, der Birdy bei dieser Tour begleitete. Dan nahm seine Gitarre in die Hand und fing an zu spielen. Seine Musik lässt sich am ehesten als eine Mischung aus Country, Blues und Rock beschreiben, gepaart mit einer Stimme, die eigentlich eher weniger zu seinem Aussehen passt.
Zwischendurch gab es immer wieder kurze Ansagen, warum er den Song geschrieben hat und er versuchte merklich mit dem Publikum zu interagieren. Als letzten Song spielte Dan Little Red Roster von seiner EP Bad for Me, den ich euch allen wärmstens ans Herz legen möchte. Mit Gitarre, Stompbox und Mundharmonika ist er bei dem Song unglaublich abgegangen. Das Publikum war begeistert und alle freuten sich auf Birdy.
Leider schenkte das hintere Drittel der Location dem sympathischen Briten wenig bis gar keine Aufmerksamkeit. In den Pausen und in den leiseren Passagen trat immer wieder ein Brummen und Tuscheln aus dem Hintergrund, was mich sehr störte.
Endlich Birdy
Es folgte eine längere Umbaupause, wo sogar noch einmal das Klavier geputzt und mit dem Pinsel entstaubt wurde. Dann betrat Birdys fünfköpfige Band die Bühne und fing mit dem Intro zum ersten Song Growing Pains des neuen Albums an. Kurz danach kam Birdy aus dem Hintergrund und setzte sich ans Klavier, welches sie außer für 3 Songs nicht mehr verließ. Vier Lightspots richteten sich auf Birdy und sie stimmte mit in den Song ein. Besonders gefiel mir, dass die Gitarristin und die Keyboarderin zum Teil Birdy gesanglich supporteten, was ein schönes Stimmvolumen kreierte. Danach ging es etwas ruhiger mit einem ihrer bekanntesten Songs People Help the People weiter.
Es folgten unter anderem ihre Coversongs vom ersten Album Young Blood (orig. The Nakend and Famous) und Shelter (orig. The XX). Die Setlist bot allgemein eine gute Mischung aus älteren Songs, wie Wings und natürlich auch eine Auswahl an neueren Songs wie Beautiful Lies oder Wild Horses.
Eines meiner Highlights des Abends war der Song Words as a Weapon. Die Kombination aus Gitarre, der Stimme und des sich langsam aufbauenden Songs gepaart mit der Geige wirkt live einfach unglaublich gut.
Vor der Zugabe gab es natürlich die erste Singleauskopplung des neuen Albums Keeping Your Head Up, wo auch beim Publikum etwas Tanzstimmung ausbrach. Selbst Birdy erhob sich von ihrem Klavierstuhl und performte den Song in der Mitte der Bühne.
Eine engelsgleiche Stimme
Viele Worte verlor die junge Britin zwischen den Songs nicht und nach etwa 90 Minuten und 20 Songs verließ die Band die Bühne und Birdy kündigte ihren letzten Song des Abends Skinny Love (orig. Bon Iver) an. Ein magischer Moment. Der komplette Saal war plötzlich still und Birdy sang ihren Song nur begleitet von ihrem Klavier. Gänsehaut!
Ich habe zum ersten Mal bei einem Konzert kaum einen Song wirklich mitgesungen. Sicher hätte ich das tun können, die Texte hätte ich gekannt. Doch gerade bei den ruhigen Songs stand man einfach nur da, schloss die Augen und ließ diese fabelhafte Stimme auf sich wirken, die live noch viel besser klingt als auf CD. Ein wahrlich schöner Abend.
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